BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten deutscher Unternehmen ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Gleichzeitig funktionieren die freiwilligen Zielvorgaben für Vorstände und andere Führungsebenen nur schlecht. Diese Bilanz zieht die Organisation FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte) am Donnerstag.
Nach den neuesten Zahlen ist der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten von 105 börsennotierten und voll mitbestimmten Großunternehmen auf 28,1 Prozent gestiegen und liegt damit nur noch wenig unter den gesetzlich geforderten 30 Prozent. Alle Unternehmen, die seit vergangenem Jahr ihre Aufsichtsräte neu besetzt haben, erreichen die Quote.
Zum 30. Juni müssen aber auch rund 3500 börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen ihre Zielvorgaben für den Frauenanteil in den Führungsgremien umgesetzt haben. Die Ergebnisse sind bislang ernüchternd: In den Vorständen von 185 ausgewählten Unternehmen liegt der Frauenanteil nur bei 6,8 Prozent. Fast zwei Drittel der Unternehmen, die keine Frau im Vorstand haben, haben sich die Zielgröße "Null" gesetzt.
Im Women-on-Board-Index 185 (WoB 185) werden die 105 Unternehmen untersucht, in denen die feste Quote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte gilt, sowie 80 Unternehmen, die lediglich Zielgrößen definieren und veröffentlichen müssen. Bei diesen 80 liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten nur bei 19,2 Prozent./tl/DP/stk
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