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HSH Nordbank
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Öl weekly: Ölmarkt-Bullen sind zurück. Markt preist geopolitisches Risiko

Die Ölmärkte befinden sich gegenwärtig in einem Bullenmarkt. Die Nordseesorte Brent notiert gegenwärtig bei 52 US-Dollar/Barrel, wobei der Preis zwischenzeitlich nahe der 53 US-Dollar-Marke handelte. Wir sehen zwei Gründe, die diese Entwicklung unterstützen: Zum einem spricht das aktuelle konjunkturelle Umfeld für ein Ölnachfragewachstum oberhalb der Konsensschätzungen. Zum anderen preist der Markt angesichts der kritischen Entwicklungen in Venezuela geopolitische Risiken ein.

Das globale makroökonomische Umfeld hat sich in den vergangenen Wochen zum Zugpferd für die Ölmärkte und Rohstoffmärkte im Allgemeinen entwickelt. So notieren die Rohstoffpreise gegenwärtig auf lokalen Höchstständen. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Unterstützung durch positive Konjunkturdaten, die auf einen Anstieg der weltweiten Industrieaktivitäten hindeuten. So stieg u.a. die chinesische Industrieproduktion im Juni um 7,5 % YoY. Insgesamt deutet dies auf eine höhere als gemeinhin erwartete Ölnachfrage in 2017 hin. Zudem schreitet der Abbau der Lagerbestände voran. So vermeldete das US-Energieministerium einen erneut starken Lagerabbau bei Rohöl in der vergangenen Woche.

Als zweite Triebfeder der Preise sehen wir Venezuela. Nach der Wahl einer Verfassungs-versammlung in Venezuela verhängte die USA Sanktionen gegen Staatspräsident Nicolas Maduro. Zwischenzeitlich waren auch Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor im Gespräch. Da dies jedoch Maduro tendenziell politisch zugute käme (Maduro beschuldigt seit Jahren die USA, dass diese einen Wirtschaftskrieg gegen sein Land führe), sah man wohl (zunächst) davon ab. Wir glauben, dass ein US-Export- und / oder Importverbot lediglich zu einer Umschichtung der Ölhandelsströme führen würde, mit wahrscheinlich nur geringfügigen Auswirkungen auf die globalen Ölpreise. Während derartige Sanktionen die Exporteinnahmen von Venezuela reduzieren würden, wäre der Verlust zu gegenwärtigen Preisen wahrscheinlich unzureichend, um den lokalen Produktionsrückgang zu beschleunigen. Vielmehr sollte die gegenwärtige politische Situation in Venezuela selbst zu einer Beschleunigung der Produktionsrückgänge führen, die den Ölpreis unterstützt, obwohl dies nicht mit einseitigen US-Sanktionen nach zusammenhängen dürfte. Mit jedem Jahr ohne Wirtschaftsreformen dürfte die Ölförderung im Land um weitere 200-250 Tsd. Barrel zurückgehen. Genau dies preist der Markt gegenwärtig ein. Ein Verlust des Zugangs zu den US-Exporten würde Venezuelas Produktionskosten um 1 US-Dollar/Barrel erhöhen. Denn der staatliche Ölkonzern PdVSA ist auf leichteres, weniger schwefelhaltiges Öl (welches das Land hauptsächlich aus den USA bezieht) angewiesen, um das eigene schwerere, Öl zu verdünnen. Sollte dagegen ein Verbot von US-Rohimporten aus Venezuela umgesetzt werden, würde Venezuela ein Rückgang bei den Ölumsätzen von 1,5 US-Dollar/Barrel gegenüberstehen, die dadurch zustande kommen, dass das Öl in andere Destinationen (insb. Indien und China) umgelenkt werden muss und dadurch höhere Frachtkosten entstehen. Unter der Annahme, dass sowohl Einfuhr- als auch Exportverbote umgesetzt werden, müsste Venezuela seine Rohölpreise um 1 US-Dollar/Barrel senken, um keine Substitutionsanreize hin zu Öl aus dem Mittleren Osten (teilweise ähnliche Ölqualität) zu schaffen. Die Brentöl-Preise müssten unter 34 US-Dollar/Barrel fallen, um Venezuelas "high-cost" Schwerölproduktion (von 225 Tsd. Barrel/Tag) unrentabel werden zu lassen und dadurch die Produktionsrückgänge zu beschleunigen. Bei gegenwärtigen Ölpreisen würde der Kostenanstieg die Staatseinnahmen von Venezuela um 720 Millionen US-Dollar jährlich reduzieren.

Insgesamt sehen wir die Ölmärkte gegenwärtig in einer soliden Verfassung, wodurch sich weiteres Preissteigerungspotenzial herauskristallisieren dürfte.


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