Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LINDE - Der Zusammenschluss des Industriegaseherstellers Linde und der amerikanischen Praxair ist nach Ablauf der Übernahmeofferte perfekt - zumindest aus Sicht der Eigentümer. Nun gilt es, die Bedenken von etwa zwei Dutzend Kartell- und Zulassungsbehörden auf der Welt auszuräumen, damit die Fusion bis zum letztmöglichen Termin 24. Oktober 2018 vollzogen werden kann. (FAZ S. 22)
DEUTSCHE BANK - Das juristische Nachspiel zur Postbank-Übernahme könnte für die Deutsche Bank doch glimpflicher ausgehen, als es zwischenzeitlich aussah. Die Frage, ob die Frankfurter Bank unerlaubt gemeinsame Sache mit dem damaligen Großaktionär Deutsche Post gemacht und den übrigen Aktionären zu wenig Geld für deren Anteilsscheine gezahlt habe, beschäftigt seit Jahren die Gerichte. Am Mittwoch machte das Oberlandesgericht Köln in einer Anhörung relativ deutlich, dass es der Argumentation der Kläger nicht folgen werde, wenn es am 13. Dezember ein Urteil sprechen wird. Die von den Klägern geforderte Nachzahlung auf den damals gezahlten Preis pro Aktie wäre dann auch hinfällig. (FAZ S. 21)
VOLKSWAGEN - Der Betriebsratschef von Volkswagen, Bernd Osterloh, ärgert sich erkennbar darüber, dass die Politik im Streit um die Zukunft des Autos fast ausschließlich auf Elektroautos setzt. "Viele Leute reden bei der Elektromobilität über Dinge, die nicht bis zum Ende durchdacht sind", sagte er im Gespräch mit der FAZ. Gleichzeitig machte Osterloh den Unterhändlern von Union, FDP und Grünen für ihre Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition einen Gegenvorschlag: "Ich erhoffe mir bei den Sondierungsgesprächen über eine Regierungsbildung, dass die Parteien das Thema Gasfahrzeuge noch einmal verstärkt aufnehmen." (FAZ S. 26/Handelsblatt S. 21)
SCHAEFFLER - Die Elektromobilität wird den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler verändern. Heute sind die Franken als Präzisionsmechaniker gefragt, doch mit den elektrischen Antrieben werden etliche Komponenten, die heute in Benzin- oder Dieselmotoren verbaut sind, womöglich früher wegfallen, als es dem Vorstand lieb sein kann. Vorstandschef Klaus Rosenfeld bereitet den Konzern auf ein Szenario vor, in dem im Jahr 2030 rein batteriegetriebene Autos einen Marktanteil von 30 Prozent und die von einem Verbrennungs- und einem Elektromotor angetriebeneen Hybridautos einen von 40 Prozent haben werden. "Wir müssen schneller, beweglicher und mutiger werden", sagte Rosenfeld am Mittwoch gegenüber der FAZ. Ein erster Schritt ist für ihn die Einführung einer neuen Unternehmensstruktur zum Januar 2018, die für mehr Transparenz und Dezentralisierung sorgen soll. (FAZ S. 25)
AIR BERLIN - Die Chef-Abwickler der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin üben scharfe Kritik an den Betriebsräten der Firma. Es gebe vor allem deshalb noch keinen Sozialplan für die Beschäftigten, "weil sich Teile der Arbeitnehmervertretungen den Gesprächen verweigert haben", sagten Sachwalter Lucas Flöther und der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus der Süd- deutschen Zeitung. Die Zerschlagung von Air Berlin sei aber entgegen aller "Verschwörungstheorien" unausweichlich gewesen: "Die Schulden wären nicht zu stemmen gewesen, und Dritte hätten uns das nötige Geld auch nicht zur Verfügung gestellt." Die Airline als Ganzes habe deshalb keine Zukunft gehabt. (SZ S. 17)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn muss nach Auffassung der Länderverkehrsminister mehr tun, um Sturmschäden zu verhindern und zu beseitigen. Auf ihrer Konferenz, die an diesem Donnerstag in Wolfsburg beginnt, wollen die Minister sich anlässlich der schweren Stürme Xavier und Herwart mit Verbesserungsmöglichkeiten befassen. Nach ihrer Vorstellung soll die Vegetationskontrolle überprüft werden, also der Beschnitt von Bäumen und Sträuchern an Bahnstrecken. Auch das derzeitige Notfallmanagement der Bahn sehen die Minister kritisch. Überdies fordern sie von der Bahn, die Kunden in solchen Krisensituationen besser zu informieren. (FAZ S. 18)
AMAZON - Die Steuerausweichstrategien von Internetkonzernen wie Google, Amazon und Apple beschäftigt die Finanzminister der Länder auf ihrer Konferenz an diesem Donnerstag. Schon vor Bekanntwerden der aktuellen "Paradise Papers" warb Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) in einem Brief seine Kollegen, sich die Zeit zu nehmen, um sich mit Problemkreis grundsätzlich zu beschäftigen. Er sieht das Risiko, dass es über die digitale Wirtschaft hinaus zu grundlegenden Änderungen in der internationalen Gewinnaufteilung kommt. "Dies hätte erhebliche Auswirkung auf die Steuereinnahmen von Bund und Ländern", heißt es warnend in seinem Schreiben, das der FAZ vorliegt. Wie er weiter ausführt, wird daran gedacht, den Gewinn internationaler Konzerne nach zusätzlichen Kriterien wie der belieferte Markt oder die Zurverfügungstellung eines Marktes aufzuteilen. "Für den inländischen Fiskus birgt dies Gefahren." (FAZ S. 19)
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November 09, 2017 00:20 ET (05:20 GMT)
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