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Dow Jones News
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Aktivistischer Investor Peltz wirbt bei P&G-Investoren um Board-Sitz

Von Sharon Terlep and David Benoit

LONDON (Dow Jones)--Der aktivistische Investor Nelson Peltz hat gute Gründe angeführt, warum der US-Konsumgüterriese Procter & Gamble (P&G) ihm einen Sitz in seinem Board geben sollte: Der Konzern sei für Außenstehende undurchdringbar und nicht dafür gerüstet, sein Geschäft durch die sich veränderndern Verbraucherlandschaft zu steuern.

In einer 94-minütigen Präsentation kritisierte Peltz' Investmentvehikel Trian Fund Management P&G dafür, seine Führungsposition verloren zu haben und sich mit "Mittelmäßigkeit" zu begnügen. Trian drängte auf eine Restrukturierung des Geschäfts, die Einstellung von Außenstehenden als Führungskräfte und den Einstieg in kleinere, lokale Marken, um die sogenannten "Millennial Shoppers" anzulocken, Kunden, die in den Jahren 1980 bis 2000 geboren wurden, und sowohl als letzte Generation des 20. Jahrhunderts als auch die erste wirklich digitale Generation gelten.

Diese Pläne sind die bislang jüngste Salve, die Peltz abfeuert, um einen Board-Sitz bei dem Pampers-Hersteller zu erhalten. Procter & Gamble ist der bislang größte Konzern, der sich mit den Forderungen eines aktivistischen Investors auseinandersetzen muss. Und sie sind Trians Antwort auf das monatelange Mantra, dass Peltz ja keine neuen Ideen auf den Tisch bringt und sich deshalb auch Sitz in dem Aufsichtsgremium verdient hat. Die Investmentgesellschaft hält einen Anteil im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar.

P&G verliert Marktanteile 
 

Beide Seiten werben um Investoren, die auf der Hauptversammlung am 10. Oktober darüber abstimmen müssen, ob Peltz in den Board einzieht. Laut P&G-Managern heuert der Konzern bereits neue Kräfte von außen an, vereinfacht seine Führungsstruktur und senkt die Kosten, um Barmittel freizusetzen für die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte.

"Das Problem ist, dass sie Marktanteile verloren haben und immer noch verlieren", sagte Peltz vergangene Woche in einem Interview. "Wenn man einen Kunden erst einmal verloren hat, ist es sehr schwer, diesen Kunden wieder zurückzugewinnen."

P&G hält dagegen, die Ideen von Peltz zeigten entweder, dass der Investor nicht gut informiert sei, oder aber sie beträfen Dinge, die bereits auf dem Weg seien. "Wir tun schon etwas und er springt auf den Zug auf und sagt, 'tut mehr davon'", sagte P&G-CEO David Taylor in der vergangenen Woche in einem Interview.

P&G wirft Trian "überaltertes" Unternehmensbild vor 
 

Trian fordert auch eine Verringerung der Geschäftsbereiche auf drei von derzeit zehn, indem Geschäfte wie Schönheit, Pflege und Gesundheit zusammengefasst werden. Die einzelnen Sparten sollten unabhängig operieren und die volle Kontrolle über Umsatz, Marketing, Hersteller und andere wichtige Funktionen haben. P&G hat seine Geschäftsbereiche allerdings im Zuge einer Restrukturierung bereits von 16 auf 10 verringert, ehe Taylor Ende 2015 das Ruder übernahm. Der Konzern hat derzeit keine Pläne für eine weitere Verringerung der Anzahl.

Am Mittwoch teilte P&G mit, sein Board und Managementteam würden Trians Präsentation prüfen, der Investor hätte aber "ein überaltertes Bild unseres Unternehmens". Tatsächlich sei P&G ein völlig anderes Unternehmen als noch vor wenigen Jahren.

Taylor hat durchaus eingeräumt, dass P&G einige Fehler gemacht hat, die zu einem langsamen Wachstum und einem Rückgang der Marktanteile geführt haben. So habe der Konzern einige große Trends in China verpasst und einige Online-Startups nicht ernst genug genommen. Die inzwischen verschlankte P&G werde nicht die gleichen Fehler machen und könne schneller auf sich ändernde Trends und flinkere Konkurrenten reagieren. "Machen wir immer alles richtig? Nein", sagte er. "Aber was wir tun ist, wir hören den Kunden zu und machen es das nächste Mal richtig."

Trians Entscheidung, die Präsentation am Tag vor einer Rede Taylor zu veröffentlichen, die dieser am Donnerstag auf einer Analystenkonferenz hält, hat die Konzernmanager weiter verärgert. In der Präsentation argumentiert Peltz, dass seine Anwesenheit im Board den Druck auf das Management aufrechterhalten und die Innovationskraft stärken würde. Andererseits stellt er sich als Verbündeter von Taylor da, der gerne mit diesem zusammenarbeiten möchte. "Sie verstehen das so falsch", sagte Peltz. "Ich bin mehr auf ihrer Seite als jeder andere. Ich bin 3,5 Milliarden Dollar auf ihrer Seite."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/sha/cbr

(END) Dow Jones Newswires

September 07, 2017 04:09 ET (08:09 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

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