Mainz (ots) - Es war nur eine Frage der Zeit. Wenn sich ein Recep Tayyip Erdogan auf seine selbst erwählten Gegner zubewegen muss (wie bei dem von der Nato erzwungenen Besuch bei den Bundeswehrsoldaten in Konya), fällt die nächste Provokation umso drastischer aus. Erdogans Aufruf an "seine" türkischstämmigen Deutschen, bei der Bundestagswahl CDU, SPD und Grüne zu boykottieren, ist ein unglaublicher und zugleich wohlkalkulierter Eingriff in die Souveränität unseres Landes. Schon die fortlaufende Spaltung der türkischen Community durch die Wahlauftritte des türkischen Präsidenten und seine Gülen-Hatz in Deutschland waren unerträglich. Dem völlig unverblümten Eingriff in die Bundestagswahl müssen die Bundesregierung und die Europäische Union nun ein Stopp-Zeichen entgegensetzen - auch wenn diese Reaktionen beabsichtigt sind und sich die Spirale der Eskalation zwischen den beiden Bündnispartnern weiterdrehen wird. Irgendwann ist Schluss mit Appeasement. Mit der Ablehnung einer Aufnahme in die Zollunion kann die EU der Türkei nicht länger nur drohen. Sie muss zudem die Beitrittsverhandlungen formal beenden, um die abstrusen Geldflüsse zu stoppen. Auch wenn das unweigerlich die Aufkündigung des Flüchtlingsabkommens zur Folge haben wird - darauf muss man sich seit Monaten ohnehin einstellen. Erdogan provoziert zudem die Debatte, ob die doppelte Staatsbürgerschaft tatsächlich das richtige Instrument ist, um türkischstämmige Mitbürger zu integrieren. Diese Debatte muss geführt werden. Vor dem 24. September wird sie freilich kaum jemand aufgreifen wollen.
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexandra Maus Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexandra Maus Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de