STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Leichte Erholung trotz Nordkorea-Krise
DAX im Plus
- von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), Nikki Haley, sagte am Montag im UN-Sicherheitsrat, der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bettele mit seinem jüngsten Atomtest um Krieg. Die USA wollten dies nicht, aber ihre Geduld sei nicht grenzenlos. Chefanalyst Ric Spooner vom Brokerhaus CMC Markets sagte, spannend werde nun sein, wie die Börsianer an der Wall Street auf die Verschärfung der Nordkorea-Krise reagieren. Die Börsen blieben dort am Montag wegen eines Feiertags geschlossen.
In Tokio gab der Nikkei-Index heute um 0,6 Prozent auf 19.391 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,3 Prozent auf 3390 Punkte.
Der DAX zeigt sich nach den gestrigen Verlusten zur Stunde bei 12.175 Punkten mit 0,6 Prozent im Plus.
Marck erwägt Verkauf von Consumer-Health-Care
Die Liste der Gewinner im DAX wird von Merck angeführt. Die Aktien sind heute stark gefragt und verteuerten sich deshalb bisher um 2,6 Prozent auf 94,51 Euro. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern stellt sein Geschäft mit Gesundheitsprodukten, wie Nasenspray, auf den Prüfstand. So bereite der Vorstand derzeit strategische Optionen für das Consumer-Health-Geschäft vor, einschließlich einer möglichen vollständigen oder teilweise Veräußerung sowie strategischer Partnerschaften. Die möglichen Verkaufserlöse sollen für das Erreichen der Finanzziele eingesetzt werden.
Konjunkturdaten im Blick
Anleger dürften sich im Tagesverlauf aber auch anderen Konjunkturdaten zuwenden. In den USA stehen die aktuellen Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter an. Zudem sprechen noch eine Reihe von US-Notenbankern, darunter Fed-Direktorin Lael Brainard, die im Wirtschaftsklub von New York erwartet wird.
VW legt milliardenschweren Ducati-Verkauf auf Eis
Der Volkswagen-Konzern (VW) legt nach Reuters-Informationen den 1,5 Milliarden Euro schweren Verkauf der Motorradtochter Ducati auf Eis. Gründe seien Widerstand des deutschen Betriebsrats und interne Unstimmigkeiten über die Strategie, sollen mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag gesagt haben.
Für Ducati gibt es wohl zahlreiche Interessenten, darunter die italienische Industriellenfamilie Benetton. Ducati ist an der VW-Tochter Audi angedockt. Der Motorradhersteller kam 2016 auf 731 Millionen Euro Umsatz und einen operativen Gewinn von rund 100 Millionen Euro. Vertreter von VW, Audi und des Betriebsrats wollten sich am Montag nicht äußern.
Aveva und Schneider unternehmen neuen Anlauf
Der britische Industrie-Softwareanbeiter Aveva und Schneider Electrics aus Frankreich nehmen Insidern zufolge einen neuen Anlauf für einen Zusammenschluss.
Aveva könne bereits heute die Fusion zu einem Unternehmen mit einem Wert von mehr als drei Milliarden Pfund (3,3 Milliarden Euro) bekanntgeben, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
United Technologies übernimmt Rivalen Collins
Der Flugzeugzulieferer United Technologies übernimmt den Rivalen Rockwell Collins für 30 Milliarden Dollar. Dies entspreche einem Preis von 140 Dollar je Rockwell-Aktie, teilten beide Konzerne in der Nacht zum Dienstag mit. Die Verhandlungen über einen Zusammenschluss liefen seit Monaten.
United Technologies ist der Mutterkonzern des Triebwerkbauers Pratt & Whitney und des Fahrstuhl- und Rolltreppenanbieters Otis.
Angry-Birds-Entwickler Rovio nimmt Börse ins Visier
Der "Angry Birds"-Entwickler Rovio strebt an die Börse. Geplant seien Anteilsverkäufe der größten Gesellschafter sowie die Ausgabe von Aktien für rund 30 Millionen Euro, kündigte der finnische Computerspieleentwickler am Dienstag an. Die Notierung sei an der Börse in Helsinki geplant. Mit den Einnahmen will Rovio sein weiteres Wachstum finanzieren. Bei möglichen Zukäufen könnten damit künftig auch Aktien eingesetzt werden.
Nach Stellenstreichungen und einem Konzernumbau hat sich Rovio vergangenes Jahr wieder zurück in die Gewinnzone katapultiert. Dazu trugen auch der Kinofilm "Angry Birds" sowie wieder anziehende Spiele-Umsätze bei. Rovio ist zu 70 Prozent im Besitz der Firma Trema International, die dem Onkel eines der Unternehmensgründer gehört. Zu den weiteren Investoren zählen die Risikokapitalgesellschaften Accel Partners und Atomico.
Börse Stuttgart TV
Am Freitag war die Welt noch weitgehend in Ordnung - schwache Daten vom Arbeitsmarkt in den USA haben nur kurz verschnupft - die Hoffnung auf lange niedrige Zinsen hat die Märkte wieder beruhigt. Doch dann war die die Nordkoreakrise wieder da - und zwar schlagartig. Volker Meinel, Derivateexperte von der BNP Paribas, erklärt im Interview bei Börse Stuttgart TV, warum die Anleger relativ gelassen auf die jüngsten Provokationen aus Nordkorea reagieren und besonnen sichere Häfen ansteuern.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=14439
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war also kein eindeutiger Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.
Trends im Handel
Seitdem die Umbaupläne bei Merck bekannt wurden, sind an der Euwax sehr viele Knock-out-Calls auf die Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns gesucht.
Zudem sind Knock-out-Calls auf Dialog Semiconductor verstärkt gefragt.
Darüber hinaus werden Knock-out-Calls auf den TecDAX rege gehandelt, ohne dass hierbei ein klarer Trend erkennbar ist.
Call-Optionsscheine Alibaba und Tencent werden heute überwiegend gekauft.
Außerdem setzt eine Reihe von Anlegern mit Calls auf steigende Kurse der BMW-Aktien.
Disclaimer: Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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