Von Hans Bentzien
FRANKFURT/NEW YORK (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank ist offenbar entschlossen, sich einer Einigung über den Einsatz interner Modelle bei der Bemessung risikogewichteter Eigenkapitalanforderungen an Banken nicht mehr zu verschließen. Der im Bundesbank-Vorstand für Bankenaufsicht zuständige Andreas Dombret sagte bei einer Rede in New York laut vorab verbreitetem Text: "Wir arbeiten gegenwärtig daran, den letzten Teil einer weltweiten Reform der Bankenregulierung nach der Finanzkrise abzuschließen - das so genannte Basel-3-Abkommen - und wir stehen kurz vor einer Einigung."
Knackpunkt in den jahrelangen Verhandlungen um Basel 3 war bis zuletzt die Frage gewesen, wie stark Banken ihren risikogewichteten Eigenkapitalbedarf herunterrechnen dürfen, wenn sie bei der Bestimmung der Risikoaktiva interne Modelle anstatt eines Standardansatzes verwenden. Den Vorschlag des Baseler Ausschusses, dass der mit solchen Modellen ermittelte Eigenkapitalbedarf mindestens 75 Prozent des Standardwerts entsprechen solle, hatten Deutschland und Frankreich abgelehnt.
Die Börsen-Zeitung berichtet am Mittwoch, dass sich der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht nun auf einen Output Floor von 72,5 Prozent geeinigt habe. Weder Bundesbank noch Bankenaufsicht Bafin hatten das bestätigen wollen.
Dombrets Äußerung deutet darauf hin, dass dem so ist und dass sich Deutschland auch einer abschließenden Bestätigung durch das Aufsichtsgremium des Baseler Ausschusses, die Group of Governors and Heads of Supervision (GHOS), nicht widersetzen wird. Dort werden Beschlüsse einstimmig gefasst, so dass auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und Bafin-Präsident Felix Hufeld zustimmen müssten.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
(END) Dow Jones Newswires
October 11, 2017 08:00 ET (12:00 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.