BERLIN/BRÜSSEL (Dow Jones)--Die EU-Kommission will die Überwachung der Autoindustrie verschärfen. Wie der Spiegel berichtet, plant sie, den Spritverbrauch von Autos und leichten Nutzfahrzeugen künftig direkt zu kontrollieren. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins will Brüssel den Einbau von Spritverbrauchsmessgeräten in allen Autos und leichten Nutzfahrzeugen ab Januar 2020 vorschreiben.
In einem Expertengremium der EU wurde die Einführung der Verbrauchsmessgeräte bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in diesem Jahr dem Bericht zufolge bereits mehrfach besprochen. Mehrere Mitgliedstaaten hätten sich positiv zu der Idee geäußert, heißt es aus der EU-Kommission.
Hintergrund ist, dass zwischen den Verbrauchsangaben der Hersteller und der Realität eine massive Lücke klafft. Die Kommission will mit den Spritverbrauchsmessgeräten nun wenigstens sicherstellen, dass die realen Verbrauchswerte sich nicht erneut von den Herstellerangaben entfernen. Die Geräte sollen laut aktueller Planung ab dem 1. Januar 2020 bei allen neu zugelassenen Fahrzeugtypen und ein Jahr später dann bei allen Neuwagen vorgeschrieben sein.
Eine Studie hatte jüngst ergeben, dass die Differenz zwischen Herstellerangaben und realem Treibstoffverbrauch im Durchschnitt knapp über 40 Prozent betrage. Verbraucht ein Auto mehr Benzin oder Diesel, stößt es auch mehr klimaschädliches Kohlendioxid aus.
Das Bundesverkehrsministerium war für eine Reaktion unmittelbar nicht zu erreichen.
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November 21, 2017 06:12 ET (11:12 GMT)
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