Moneycab.com: Herr Facchinetti, was genau ist unter PropTech - oder Property Technology - zu verstehen?
Mario Facchinetti: Die Auffassungen darüber, was PropTech ist, sind sehr unterschiedlich. Es gibt mehrere Definitionen und Argumentationen, die die Runde machen. Wir von SwissPropTech verstehen unter PropTech Jungunternehmen, die technologie-basierte Leistungen und Geschäftsmodelle für die Immobilienwirtschaft anbieten, die zudem einen radikalen Innovationsgrad aufweisen.
Welche Ziele verfolgt die SwissPropTech-Initiative, wie können die Mitglieder profitieren?
Mit der Initiative wollen wir Brücken zwischen der etablierten Immobilienwirtschaft und den aufstrebenden Jungunternehmen schlagen. Dies um vorerst das Verständnis und die Akzeptanz von Innnovationen in der Branche zu fördern. Bei SwissPropTech unterscheiden wir zwischen vier Memberkategorien - Startup, Proptech, etablierte Unternehmen und Privatpersonen, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse aufweisen. Bei den Jungunternehmen steht der Zugang zu Mentoren und potenziellen Kunden im Vordergrund zudem schätzen Sie die Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und einen Überblick über Schweizer Immobilien Wirtschaft zu erhalten. Etablierte Firmen hingegen möchten sich im innovativen Umfeld als attraktiven Marktplayer positionieren, um dadurch neue Kunden und Mitarbeiter akquirieren zu können. Den Zugang zu potenziellen Investments suchen sich nur wenige Firmenkunden, die meisten versuchen sich als privater Investor an PropTechs zu beteiligen.
Bei PropTech-Unternehmen handelt es sich meist um Startups. Wie präsentiert sich die Szene in der Schweiz?
In der Schweiz gehen wir von einem aktuellen PropTech-Potenzial von ca. 50 Firmen aus, Tendenz steigend. Je nach Definition kann diese Zahl variieren. Mit SwissPropTech ist es uns in einem Jahr gelungen, eine schweizweite Szene aufzubauen. Dabei sind die Deutsch- und Westschweiz die aktivsten Regionen. Im Tessin nehmen wir eher wenig Aktivitäten wahr. Im Vergleich zum Ausland sind wir eine kleine Szene, die in qualitativer Hinsicht jedoch sehr viel zu bieten hat und im internationalen Vergleich sehr gut abschneidet. So kommt die Schweizer PropTech Szene bei internationalen Firmen und Investoren immer mehr auf den Radar.
"Mit der Initiative wollen wir Brücken zwischen der etablierten Immobilienwirtschaft und den aufstrebenden Jungunternehmen schlagen."
Mario Facchinetti, Initiator SwissPropTech
Derzeit dominieren Unternehmen aus dem angelsächischen Raum die Szene. Wo steht die Schweiz im Vergleich?
Die angelsächsischen Startups sind nach wie vor besser finanziert und verfügen über einen noch grösseren "going big drive" als unsere Schweizer Startups. In Sachen Qualität können wir jedoch durchaus mithalten, wenn nicht sogar die Nase vorne haben. Bezüglich der Finanzierung ist die Schweiz am Aufholen. Durch digitalswitzerland und weitere Initiativen wird der Zugang zu Risikokapital auch in der Schweiz einfacher, weshalb ich zuversichtlich bin, dass wir bald auch diesbezüglich wettbwerbsfähiger werden. Wir schätzen es sehr, dass wir es in der Schweiz geschafft haben, eine regionenübergreifende ...
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