BERLIN (dpa-AFX) - Vier Interessenten sind in der Endrunde um den Kauf der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki. Der Gläubigerausschuss beauftragte Insolvenzverwalter Lucas Flöther bei einer Sitzung am Freitag zu entsprechenden Verhandlungen, wie ein Sprecher des Verwalters mitteilte. Um wen es sich bei den Bietern handelt, wollte Flöther mit Blick auf die zugesicherte Vertraulichkeit nicht sagen. Noch in diesem Jahr soll eine Lösung gefunden sein, hieß es.
"Die Aussichten dafür stehen gut", sagte Flöther. "Ich bin
zuversichtlich, dass es möglich ist, große Teile des
Geschäftsbetriebs und zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich und
Deutschland zu erhalten." Die österreichische Airline hatte vor mehr
als einer Woche Insolvenz angemeldet, nachdem die Übernahme durch
die Lufthansa
Die Airline mit rund 1000 Beschäftigten gilt als besonders
attraktiver Unternehmensteil der ebenfalls insolventen Air Berlin
Bereits vor Ablauf der Frist hatte Airline-Gründer und
Ex-Rennfahrer Niki Lauda erklärt, verbindlich mitzubieten. Weitere
Interessenten sollen unter anderem die British-Airways-Mutter IAG
Als ein Problem gilt, dass sich die Lufthansa während der geplanten Niki-Übernahme bereits einige Maschinen gesichert hat. Der Branchenprimus hat sich aber nach eigener Darstellung verpflichtet, die gekauften Maschinen einem künftigen Niki-Eigentümer zu überlassen.
Der Verkauf der Airline ist auch ein Wettlauf gegen die Zeit. So muss die Betriebserlaubnis der österreichischen Behörden lange genug erhalten bleiben, damit die Niki mit den wertvollen und begehrten Start- und Landerechten an Flughäfen, den sogenannten Slots, verkauft werden kann. Die Behörden seien sehr entgegenkommend, teilte Insolvenzverwalter Flöther mit. "Sollten wir bis Ende Dezember einen unterschriftsreifen Vertrag haben, ist es sogar möglich, dass die Frist noch um ein paar Tage verlängert wird."
Allerdings drohe der Niki bei längeren Verhandlungen das Geld auszugehen, um trotz Einstellung des Flugbetriebs die laufenden Kosten zu decken, ergänzte Flöther. "Sie können ein Flugzeug nicht einfach wie ein Auto hinstellen, Schlüssel abziehen und das war es." Die potenziellen Käufer müssten bereit sein, dafür schon vor der endgültigen Übernahme Geld zu geben. Andernfalls sei eine Stilllegung nicht zu vermeiden, so der Insolvenzverwalter weiter.
Die Niki muss nicht zwingend komplett an einen Bieter verkauft werden. Denkbar wäre auch, dass das Unternehmen zwischen mehreren Käufern aufgeteilt oder Kooperationen geschlossen werden./hnl/DP/stw
ISIN GB00B128C026 DE0008232125 DE000TUAG000 GB00B1VYCH82 ES0177542018
AXC0217 2017-12-22/16:18