Von Christian Grimm
BERLIN/BONN (Dow Jones)--Der SPD-Sonderparteitag in Bonn hat für die Aufnahme von Verhandlungen zur Fortsetzung einer großen Koalition gestimmt. Eine Mehrheit von 362 der 642 Delegierten inklusive Parteiführung sprach sich für Gespräche mit CDU und CSU aus, 270 waren dagegen. Die Mehrheit betrug damit 56 Prozent.
Vor allem die Parteijugend (Jusos) und Teile des linken Flügels hatten in der Debatte gegen ein neuerliches schwarz-rotes Bündnis argumentiert. Ihre Sorge ist, dass die SPD weiter an Rückhalt bei den Wählern verliert.
Im September hatte die SPD mit knapp über 20 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit dem Krieg eingefahren und sich deshalb auf die Oppositionsrolle festgelegt. Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen vollzog Parteichef Martin Schulz jedoch eine Kehrtwende und will die Genossen in eine Neuauflage eines Bündnisses mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) führen. Der Widerstand in den eigenen Reihen ist aber immens.
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January 21, 2018 10:38 ET (15:38 GMT)
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