Der boomende Internethandel und florierende Cloud-Dienste haben Amazons Geschäft zu Jahresbeginn beflügelt. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 43 Prozent auf 51 Milliarden Dollar (42 Mrd Euro), wie der Online-Riese am Donnerstag (Ortszeit) in Seattle mitteilte. Der Überschuss kletterte von 724 Millionen auf 1,6 Milliarden Dollar. Damit wurde erneut die Milliardenmarke geknackt, was im Vorquartal erstmals gelungen war.
Für eine Überraschung sorgte Finanzchef Brian Olsavsky nach Vorlage der Quartalszahlen in einer Konferenzschalte mit Analysten. Erstmals seit März 2014 sollen am 11. Mai die Preise des Abo-Service Prime für Neukunden steigen - und zwar um 20 Prozent von 99 auf 119 Dollar pro Jahr. Ob das auch außerhalb der USA gilt, blieb zunächst unklar. Das Programm sei erheblich erweitert worden, rechtfertigte Olsavsky den Schritt.
Konzernchef Jeff Bezos hatte erst in der vergangenen Woche verraten,
dass Amazon
Als großer Wachstumstreiber erwies sich im vergangenen Quartals
erneut Amazons gewerbliche Cloud-Sparte AWS, über die Unternehmen
IT-Dienste und Speicherplatz im Internet buchen können. In diesem
sehr profitablen Geschäftsfeld nahm der Umsatz um 49 Prozent auf 5,4
Milliarden Dollar zu. AWS habe "den ungewöhnlichen Vorteil eines
siebenjährigen Vorsprungs" vor der Konkurrenz, sagte Bezos. Amazon
war im Cloud-Geschäft Vorreiter und ist klar führend, wenngleich
Rivalen wie Microsoft
Insgesamt übertrafen die Quartalsergebnisse die Erwartungen der Experten klar. Bei Anlegern war die Freude groß, die Aktie stieg nachbörslich um mehr als sieben Prozent und markierte ein neues Rekordhoch. Zu einer Angelegenheit, die den Aktienkurs vor einigen Wochen zeitweise massiv gedrückt hatte, hält sich der Konzern indes weiter bedeckt: Die Dauerkritik von US-Präsident Donald Trump wurde weder im Geschäftsbericht noch in der Analystenschalte thematisiert.
Trump hatte Amazon Ende März hart attackiert: "Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen", schrieb der US-Präsident bei Twitter. In einem Medienbericht hieß es gar, dass Trump den Konzern hasse und einen Regulierungsschlag zur Begrenzung seiner Marktmacht erwäge. Bislang folgten dem jedoch keine Taten. Auf dem Kieker hat Trump Amazon aber schon lange, als Hauptgrund gilt eine Fehde mit der Zeitung "Washington Post", die im Privatbesitz von Bezos ist./hbr/DP/zb
ISIN US5949181045 US0231351067 US02079K1079
AXC0025 2018-04-27/05:40