Mit schnelleren Prozessen, Versicherungen
per Mausklick und weniger Mitarbeitern will der Finanzkonzern
Wüstenrot & Württembergische
Demnach hat W&W im vergangenen Jahr den Gewinn gesteigert - aber nicht wegen bausparfreudiger Kunden, sondern unter anderem auf Grund einer schlankeren Struktur. Der Konzernüberschuss habe mit einem Plus von fast zehn Prozent auf 258 Millionen Euro deutlich über den Erwartungen gelegen.
Die Versicherungs- und Bausparbranche leidet unter der andauernden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), durch die Lebensversicherungen und Bausparverträge für die Kunden wenig attraktiv sind. "Dabei ist Bausparen lohnenswerter denn je - gerade in Zeiten niedriger Darlehenszinsen, die man sich mit einem Bausparvertrag für Jahre sichern kann", sagte Junker.
Dennoch blieb für W&W beim Bausparen das Brutto-Neugeschäft - also das Volumen neu unterzeichneter Verträge - mit 13,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahrs. Auch das Netto-Neugeschäft, bei dem die Kunden den Vertrag nicht nur unterschrieben, sondern bereits Geld eingezahlt haben, lag mit 11,5 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert.
Positiv entwickelt hat sich hingegen das Segment Schaden- und Unfallversicherung. Dort stieg der Überschuss 2017 um 16 Prozent auf 125,8 Millionen Euro. Die Württembergische Versicherungs-AG unter dem Dach des Konzerns hätte das Neugeschäft um knapp 12 Prozent auf 232 Millionen Euro gesteigert, und zwar sowohl im Bereich Kfz-Versicherung als auch bei Firmen- und Privatkunden.
Profitiert habe W&W aber auch von internen Optimierungsmaßnahmen, sagte Junker. In die digitale Weiterentwicklung setzt der Vorstand große Hoffnung. Dazu gehören strammere, effizientere interne Prozesse, aber auch Versicherungen, die man online abschließen kann, oder ein digitaler Finanzierungsassistent für den Immobilienkauf.
Wegen der hohen Investitionen in dem Bereich soll der Überschuss 2018 auch nur bei rund 200 Millionen Euro liegen, sagte Junker. Ende 2017 beschäftigte W&W 6600 Mitarbeiter, das waren rund 150 Beschäftigte weniger als im Vorjahr.
Dem Anleger schmeckte all das nicht. Die Aktien fielen als einer der größten Verlierer im Kleinwerteindex SDax um mehr als 8 Prozent./axa/DP/mis
ISIN DE0008051004
AXC0281 2018-03-28/16:38