Der japanische Pharmakonzern Takeda
Die Iren wiesen die Offerte zurück. Beide Seiten betonten jedoch, dass sie weiterhin miteinander sprechen. Shire hofft dabei auf ein höheres Gebot. Die Japaner betonten dagegen, sie wollten bei den Bedingungen für eine Übernahme Disziplin wahren.
Bezahlen will Takeda die Shire-Anteile laut dem abgelehnten Gebot zum kleineren Teil in bar und den Großteil in neuen eigenen Aktien. Den Iren zufolge würden die Shire-Aktionäre auf Grundlage des Gebots 51 Prozent an dem zusammengeschlossenen Konzern halten.
Shire ist an der Londoner Börse gelistet. Nach ersten Gerüchten am frühen Nachmittag sprang der Shire-Kurs dort zeitweise um rund 12 Prozent in die Höhe. Zuletzt lag er noch mit 2,28 Prozent im Plus bei 38,44 Pfund.
Takeda hatte bereits Ende März ein Interesse an Shire bestätigt. Der Kurs der Shire-Papiere war damals stark gestiegen. Davor hatten sie weniger als 31 Pfund gekostet. Das diskutierte Gebot von Takeda liegt gut 50 Prozent darüber.
Mit Shire würden sich die Japaner bei Krebsmedikamenten, Mitteln für den Verdauungstrakt und das Nervensystem stärker aufstellen. Takeda hat es vor allem auf Produkte abgesehen, die sich in der Spätphase wichtiger Tests befinden. Shire wäre die größte Übernahme in der Geschichte des japanischen Konzerns.
Derzeit werden in der Pharmabranche wieder Milliarden für Übernahmen
und Zukäufe bewegt. Der britische Vertreter GlaxoSmithKline
Takeda hatte im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden US-Dollar für den US-Pharmahersteller Ariad hingeblättert. Damit war der Hunger aber noch nicht gestillt, wie Takeda-Chef Christophe Weber im November zugab. Japans größter Pharmakonzern will sich ein internationales Standbein aufbauen und sich unter anderem auf teurere Medikamente gegen seltenere Krankheiten verlegen.
Shire hat sein Konzernhauptquartier in der irischen Hauptstadt Dublin. Die meisten Mitarbeiter beschäftigt der Konzern allerdings in Nordamerika./stw/gl/men
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AXC0223 2018-04-19/15:28