Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Eurosystem kauft deutlich weniger Anleihen
Die Anleihebestände der Zentralbanken des Euroraums haben sich in der Woche zum 20. April 2018 nur sehr geringfügig erhöht. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien lediglich um 0,047 (Vorwoche: 12,035) Milliarden Euro. Die Wochendaten sind von der wechselnden Marktliquidität beeinflusst, der sich die Zentralbanken anpassen.
EZB/Coeure: Keine Liquidität für scheiternde Institutionen
EZB-Direktor Benoit Coeure hat sich gegen Notfallliquidität für scheiternde Finanzinstitute ausgesprochen. Bei einer Konferenz des Frankfurter Institute of Law and Finance sagte Coeure, das gelte sowohl für Banken als auch für Zentrale Gegenparteien (CCPs).
DIHK: Abkommen mit Mexiko soll Beispiel für Mercosur-Verhandlungen sein
Nach der Einigung der Europäischen Union mit Mexiko auf eine Modernisierung des Handelsabkommens mit dem Land hat die deutsche Wirtschaft auch entsprechende Fortschritte bei den Verhandlungen mit der südamerikanischen Freihandelszone Mercosur gefordert. Der Durchbruch mit Mexiko solle auch für die wichtigen Mercosur-Verhandlungen "beispielgebend sein", verlangte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.
Markit: US-Wirtschaft wächst im April schneller
Die US-Wirtschaft hat im April an Fahrt gewonnen. Der vom IHS Markit Institut erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 54,8 von 54,2 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed gibt im März nach
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im März abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von plus 0,10, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Februar wurde der Indexstand auf plus 0,98 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,88 genannt worden war.
Wolfgang Clement soll Tarifstreit am Bau lösen
Im Tarifstreit am Bau hat die Gewerkschaft IG Bau offiziell das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Als Schlichter soll nun der frühere Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement einen Kompromiss suchen, wie die IG Bau mitteilte. Clement schlichtete seit 2007 bereits vier Mal.
Institut für Altersvorsorge fordert wegen Niedrigzinsphase Riester-Reform
Die Riester-Rente ist wegen der niedrigen Zinsen nicht mehr zeitgemäß und schränkt die Verbraucher bei der Auswahl geeigneter Produkte deutlich ein. Das ist die Kernaussage einer Studie des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung, die das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) in Berlin präsentierte. Kunden, die bereit seien, ein höheres Risiko einzugehen, fänden am Markt keine geeigneten Riester-Produkte.
Ex-BoE-Vizegouverneur Tucker kritisiert europäische Bankenabwicklung
Europas Steuerzahler sollen im Falle von Bankpleiten nicht mehr die Rechnung bezahlen müssen. Dieses Ziel haben sich die Aufsichtsbehörden weltweit nach der Finanzkrise gesetzt. Der ehemalige stellvertretende Gouverneur der Bank of England (BoE), Paul Tucker, sieht die USA in dieser Hinsicht aber viel dichter am Ziel als Europa. Vertreter europäischer Aufsichtsbehörden widersprechen dieser Einschätzung.
USA verlängern Frist für Beendigung von Beziehungen zu Rusal
Die USA haben Investoren und Geschäftspartnern des russischen Aluminiumkonzern Rusal mehr Zeit eingeräumt, um ihre Beziehungen zu dem sanktionierten Konzern des Oligarchen Oleg Deripaska zu beenden. Das US-Finanzministerium verlängerte eine entsprechende Frist bis zum 23. Oktober und reagiert damit auf Beschwerden der europäischen Verbündeten, dass die jüngsten Strafmaßnahmen der USA gegen Russland ihre Unternehmen in Gefahr bringen. Ursprünglich hatten die USA eine Frist bis zum 5. Juni gesetzt.
Armeniens Regierungschef Sarkissjan tritt nach Massenprotesten zurück
Armeniens Regierungschef Sersch Sarkissjan ist nach tagelangen Massenprotesten zurückgetreten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Armenpress berichtete, reichte Sarkissjan seinen Rücktritt ein. In der einstigen Sowjetrepublik hatten Demonstranten seit eineinhalb Wochen den Rücktritt des Ministerpräsidenten gefordert, der nach zwei Amtszeiten als Präsident in das Amt des Regierungschefs gewechselt war.
Iran verbietet Banken Nutzung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen
Der Iran hat seinen Banken und anderen Finanzinstituten die Nutzung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen verboten. Die Zentralbank teilte mit, sie setze damit eine Entscheidung des Regierungskomitees gegen Geldwäsche von Ende Dezember um. Zur Begründung hieß es, Kryptowährungen könnten zu Geldwäsche, zur Finanzierung von Terrorismus sowie zur Überweisung von Geld aus kriminellen Tätigkeiten genutzt werden.
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April 23, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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