BERLIN (Dow Jones)--Mittelstandspräsident Mario Ohoven hat die Bundesregierung zu Ehrlichkeit in der aktuellen Rentendiskussion gemahnt. "Die Bundesregierung muss den Menschen bei der Rente die Wahrheit sagen", forderte der Chef des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Die im Koalitionsvertrag versprochene Festsetzung des Rentenniveaus auf 48 Prozent bei gleichzeitiger Deckelung der Rentenbeiträge bei 20 Prozent gleiche "der Quadratur des Kreises".
Ohne eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 Jahre hinaus und eine langfristige Anhebung der Rentenbeiträge sei das Rentensystem auf Dauer nicht generationengerecht zu finanzieren, sagte Ohoven. "Statt ungedeckte Schecks auf die Zukunft auszustellen, muss die Bundesregierung die Weichen für die Zukunft richtig stellen", verlangte er. So könne der Staat bei historisch niedrigen Zinsen sparen oder Steuern senken. Stattdessen aber erfolge die Finanzierung der Energiewende und der Einwanderung in die Sozialsysteme mit gigantischen Folgekosten.
Die Rentenpläne der großen Koalition werden laut Berechnungen von Rentenforschern, über die die Süddeutsche Zeitung berichtete, enorme Kosten verursachen. Ab der nächsten Legislaturperiode müssten demnach jährlich viele Milliarden Euro zusätzlich an Steuermitteln an die Rentenkasse überwiesen werden, will die große Koalition ihre wichtigsten Versprechen erfüllen.
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April 24, 2018 06:19 ET (10:19 GMT)
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