Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben
am Dienstag angesichts einer Entspannung am italienischen und
spanischen Anleihemarkt deutlich schwächer tendiert. Der
richtungweisende Euro-Bund-Future
Die deutliche Entspannung am italienischen und spanischen Anleihemarkt habe die deutschen Festverzinslichen belastet, hieß es von Händlern. Nach dem deutlichen Kursrutsch bei den beiden südeuropäischen Ländern am Montag setzte am Dienstag eine kräftige Erholung ein. Die Rendite von zehnjährigen italienischen Anleihen sank um 0,23 Prozentpunkte auf 5,709 Prozent. Bei entsprechenden spanischen Anleihen fiel die Rendite um 0,22 Prozentpunkte auf 6,053 Prozent. Spanien hatte sich zudem erfolgreich am Geldmarkt refinanziert, wenn auch zu deutlich höheren Renditen als zuletzt.
Als weitere Ursache für die Entspannung machten Beobachter Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny verantwortlich, der einen Kompromiss bei einem möglichen teilweisen Zahlungsausfall Griechenlands angedeutet hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte entgegen früheren Aussagen führender EZB-Vertreter möglicherweise doch unter gewissen Umständen griechische Staatsanleihen im Fall eines kurzfristigen Zahlungsausfalls als Sicherheit akzeptieren, sagte der österreichische Notenbankchef. Am Markt sei die Hoffnung gestiegen, dass es auf dem am Donnerstag anstehenden Gipfel zu Griechenland zu einer Einigung kommen werde.
Nach den enttäuschend ausgefallenen ZEW-Konjunkturerwartungen erholten sich die Anleihen etwas. Zwischenzeitlich war der Bund-Future noch bis auf 128,62 Punkte gefallen. Die verschärfte Schuldenkrise in der Eurozone hatte die Erwartungen deutscher Finanzmarktexperten im Juli deutlich belastet. Die ZEW-Konjunkturerwartungen waren im Vergleich zum Vormonat um 6,1 Punkte auf minus 15,1 Zähler gefallen. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf minus 12,5 Punkte gerechnet./jsl/jkr/he
AXC0228 2011-07-19/19:10