Nach den überraschenden, ersten Zahlen zum zweiten Quartal seitens der Commerzbank (WKN 803200) am Vorabend überrraschte heute Branchenführer Deutsche Bank (WKN 514000) heute mit einem heftigen Stellenabbau im Investmentbanking. Konkret sind sparten- und konzernweit 1.900 Stellen betroffen, davon 1.500 im Bereich Corporate Banking & Securities. Das ganze soll zu Einsparungen von etwa 350 Mio. Euro pro Jahr führen. Angesichts dieser Menge an Stellenstreichungen (weitgehend außerhalb Deutschlands im übrigen) stellt sich die Frage, ob und wenn ja, wann bei der Commerzbank ähnliche Schritte folgen.
Noch viel interessanter ist der Absatz in der Pressemitteilung unter der Überschrift "Kultureller Wandel". Dort heißt es: "Die Deutsche Bank bekennt sich dazu, beim Kulturwandel in der Finanzindustrie in der vordersten Reihe zu stehen. Als Teil einer Reihe von Maßnahmen, um einen kulturellen Wandel voranzubringen, überprüft die Bank
ihre Vergütungsgrundsätze sowohl in Hinblick auf die absolute Höhe der Entlohnung wie auch in Hinblick auf die relative Balance zwischen der Vergütung für Aktionäre und für Mitarbeiter. Außerdem überprüft die Bank die Verhaltens-Richtlinien für Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass die Vorgaben in Einklang mit den höchsten Standards stehen, wie sie die Bank traditionell pflegt." Mit diesem Schritt will man offenbar den Regulierungsbefürwortern den Wind aus den Segeln nehmen. Allerdings dürfte dies auch wirklich nur gelingen, wenn diesen Worten auch Taten folgen. Soll heißen: Boni-Höhe begrenzen und Boni-Abhängigkeit von kurzfristigen Gewinnen auf längerfristige Ziele verschieben.
Doch letztlich sollte sich auch niemand davon täuschen lassen, dass die Deutsche Bank nun von Kapitalismuskritikern geführt wird. Am Ende hat die neue Boni-Politik finanzielle Gründe. Denn insgesamt will die Deutsche Bank Kosteneinsparungen in ...
Den vollständigen Artikel lesen ...