Man kann dem Aachener garantiert nicht vorwerfen, dass er schnell cholerisch reagiert. Gut, der Bewohner der Euregio kann seine berechtigten Anliegen deutlich vertreten, ist aber von der Durchsetzungskraft der Franzosen weit entfernt. (Ich berichte aus erster Hand, schließlich ist die Domstadt seit 2001 meine Heimat.)
Aktuell schwankt die Stimmung in der Stadt Karls des Großen jedoch zwischen Wut und Verzweiflung, wobei der Ärger eindeutig die Oberhand gewinnt.
Es geht um die Schließung des örtlichen Bombardier-Werks, von der rund 400 feste und 200 Leiharbeiter betroffen wären. Der kanadische Bahnbauer sieht sich zu diesem Schritt aufgrund schwacher Auftragslage gezwungen.
Allerdings arbeitet die Aachener Niederlassung aktuell mit 120% Auslastung, um die bereits vorliegenden Aufträge fristgerecht abarbeiten zu können.
Die Verbundenheit der Bevölkerung resultiert aus der langen Tradition des Standorts. Bereits 1838 wurde das Bahn-Werk von Hugo Jacob Talbot und Pierre Pauwels gegründet. 1995 erfolgte die Übernahme durch Bombardier. Mit dem Schließen der Produktionsstäte würde also eine 174-jährige ...
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