Im Prozess gegen acht ehemalige Vorstände der BayernLB wegen des Milliardendesasters mit der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) kommt es zu Verzögerungen. Ein für Dienstag geplanter Verhandlungstermin wurde nach Angaben des Landgerichts München auf Mitte Juni verschoben. Es seien Schriftsätze von mehreren hundert Seiten eingegangen, die geprüft werden müssten, erklärte eine Gerichtssprecherin. In dem Zivilprozess fordert die BayernLB 200 Millionen Euro Schadenersatz von ihren Ex-Managern.
Der frühere Chef Werner Schmidt und sieben weitere ehemalige Top-Manager haben aus Sicht der Bank Pflichtverletzungen begangen, weil sie die HGAA 2007 für rund 1,6 Milliarden Euro kauften, obwohl damals schon Berichte über Bilanzfälschungen bei der Bank kursierten. Wegen der Vorwürfe müssen sich die Ex-Vorstände voraussichtlich in diesem Jahr auch in einem Strafprozess verantworten.
An dem vergangenen Verhandlungstermin im November hatten die Richter eine genaue Überprüfung der Manager-Verantwortlichkeiten angekündigt. Die Ex-Vorstände sollten den Richtern bis Ende Januar detailliert offenlegen, wer bei der Übernahme der Bank welche Verantwortlichkeiten hatte und warum Bedenken gegen den Kauf zurückgestellt wurden. Sämtliche Protokolle der Vorstandssitzungen sollten bei den Richtern abgeliefert werden./dwi/DP/rum
AXC0082 2013-02-19/10:44