Commerzbank - Positive Überraschungen in 2015? Deutschlands zweitgrößte Universalbank startete voller Optimismus ins neue Jahr und dies mit guten Gründen. Denn gemäß Branchenexperten könnte das Jahr 2015 ein interessantes Bankenjahr werden und Anleger erfreuliche Kurschancen bieten. Obwohl die Commerzbank-Aktie schon seit Jahren zu den beliebtesten DAX-Titeln gehört, wurde die Performance aber im letzten Jahr diesem Umstand nicht gerecht. Trotz vielen volatilen Kursphasen konnte die Aktie auf Jahressicht gesehen kaum zulegen und verzeichnete ein Minus von 6,23 Prozent, was sogar unter der Jahresperformance des DAX liegt. Die Gründe für die positive Jahresanfangsprognose der Analysten sind vielschichtig. Laut Medienberichten konnte die Commerzbank einerseits ihren Kundenstamm weiter ausbauen. Konkret bedeutete dies für die letzten zwei Jahre ein Plus von 485.000 Kunden. Allein in den ersten zehn Monaten 2014 betrug der Zuwachs an neuen Kunden 240.000. Gemäß unternehmensinternen Informationen rücken somit die für das Jahr 2016 angestrebten Ziele immer näher. Man will bis dahin einen Kundenwachstum von einer Million und einen operativen Gewinn von 500 Millionen EUR erreichen. Andererseits werden die Ergebnisse der Commerzbank in den nächsten Jahren nach Analystenmeinungen besonders vom Erfolg ihrer Restrukturierungsstrategie abhängig sein, die Schuldenlast weiter zu senken und beim Abbau von Non Core Assets fortzuschreiten. Die Commerzbank konnte ihre kerngeschäftsfremden Aktivitäten durch die jüngsten Veräußerungen im Rahmen ihrer Ende 2008 initiierten Portfoliobereinigung um fast 70% reduzieren (289 Mrd. EUR). Falls dieser Prozess weiter nach Plan verlaufen sollte, könnten in den nächsten Jahren rund 6,2 Mrd. Euro an Eigenkapital freigesetzt werden. Bezüglich der Schuldenlast schätzt eine erst kürzlich veröffentlichte JP Morgan Studie das Griechenlandrisiko der Commerzbank als limitert ein, da sie keine griechischen Staatsanleihen mehr besitze und Kredite von weniger als 0,3 Mrd. Euro verblieben. Ein weiteres zentrales Thema bleibt die Kosteneffizienz und der damit verbundene Kostensenkungsplan. Um dem Umsatzdruck aufgrund des Schuldenabbaus und dem marktbedingten niedrigen Zinsniveau entgegenzuwirken, soll trotz steigenden Kosten ein stabiles Niveau im neuen Jahr angestrebt werden. Zudem konnte die Commerzbank ihre Bilanz durch neue Kapitalerhöhungsmaßnahmen weiter stärken. Dies zeigte sich bereits in dem harten Eigenkapitalanteil von 9,6% (Stand Q3 2014), was im Vergleich mit anderen Banken aber immer noch relativ tief ist. Trotzdem könnten diese Maßnahmen nach Expertenmeinungen für Anleger vertrauensbildend wirken. Unterstützend kommt hinzu, dass die Commerzbank den jüngsten EZB-Bankenstresstest erfolgreich bestehen konnte. Die angespannte Lage an den Finanzmärkten im letzten Jahr werden auch im 2015 für den ganzen Bankensektor eine Herausforderung bleiben. Dennoch könnte das Jahr 2015 gemäß Analysten durchaus spannend werden und die eine oder andere Überraschung offenbaren. Bloomberg Analystenbewertungen: Commerzbank AG (aktueller Kurs*: 10,82 EUR) Kaufen: 10, Halten: 18, Verkaufen: 9 12-Monats-Kursziel: 12,58 EUR Protect Chance Aktienanleihe auf Commerzbank AG
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