Von Chao Deng
Die ostasiatischen Börsen bewegen sich am Freitag im Spannungsfeld verbesserter Wachstumsaussichten für Europa und eher düsterer Perspektiven für China. Während die Börse in Tokio auf ein neues 15-Jahreshoch klettert, dümpeln die übrigen Handelsplätze relativ regungslos vor sich hin. Letztlich warteten die Anleger auf den Arbeitsmarktbericht in den USA, heißt es. Er wird aber erst nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht.
Positiv wird die angehobene Wachstumsprognose der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kenntnis genommen. Das treibt vor allem die exportlastige Börse in Tokio. In China wird die Stimmung davon im Zaum gehalten, dass Premierminister Li Keqiang auf dem Nationalen Volkskongress mit seltener Schonungslosigkeit die Probleme des Riesenreiches aufgeführt hat. Nachdem er bereits zuvor das Wachstumsziel im Vergleich zu 2014 gesenkt hatte, ließ er nun auch am künftigen Wachstum sowie am chinesischen Wirtschaftssystem als solchem Zweifel aufkommen.
In Tokio steigt der Nikkei-225 im späten Geschäft um 1 Prozent auf 18.947 Punkte. Der Markt setze große Hoffnungen auf das ab Montag beginnende Wertpapieraufkaufprogramm der EZB, heißt es. "Das Sentiment deutet weiterhin auf steigende Kurse, aber die sich ausdünnenden Volumen lassen den Markteinfluss einzelner Kursbewegungen steigen", sagt ein Händler.
Etwas Hilfestellung liefert der Devisenmarkt, denn auf Tagessicht fällt der Yen. Aktuell geht der US-Dollar bei rund 120 Yen um, nachdem zur gleichen Vortageszeit nur rund 119,80 Yen für den Greenback bezahlt wurden. Wie schon am Vortag sind Pharmawerte gesucht angesichts neuer Übernahmen innerhalb der Branche in den USA. Händler sprechen von Konsolidierungsfantasie auch in Japan. Eisai ziehen um 4,3 und Shionogi & Co um 5,9 Prozent an.
Die Titel des Brillenglasherstellers Jin schießen nach überzeugenden Geschäftszahlen um 16 Prozent in die Höhe. Nach schwachem Erstquartal zeigte die zweite Periode nun deutliche Verbesserungen. FamilyMart sinken dagegen nach zeitweiliger Handelsaussetzung um 3,3 Prozent. Das Einzelhandelsunternehmen befindet sich Fusionsgesprächen mit UNY Group Holdings. UNY legen derweil um 9,5 Prozent zu.
In China pendeln die Börsen um die Vortagesschlusskurse. Erneut bremst bremst die Flut an Börsengängen. "Es gibt eine gewisse Liquiditätsverknappung angesichts der 23 Börsengänge in der kommenden Woche", sagt ein Analyst von Shanxi Securities. In Hongkong deutet sich der schwächsten Wochenverlauf seit Dezember 2014 an.
Der Goldpreis kommt auf Tagessicht leicht und von seinen Tageshochs am Vortag zurück und "kämpft" mit der psychologisch wichtigen 1.200-Dollarmarke. Die nächsten Impulse dürften hier der US-Arbeitsmarktbericht setzen. Der Ölpreis steigt mit den verbesserten Wachstumsaussichten in Europa leicht. Das Fass der europäischen Referenzsorte verteuert sich auf 60,94 Dollar nach 60,60 Dollar zur Vortageszeit.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.898,90 -0,09% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.947,43 +1,04% 07:00 Kospi (Seoul) 2.012,94 +0,73% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.255,11 +0,20% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.186,59 -0,03% 09:00 Straits-Times (Singapur) 3.416,42 +0,62% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.803,76 -0,13% 10:00 SET50 (Thailand) 1.023,93 +0,18% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 10.06 Uhr EUR/USD 1,1023 -0,1% 1,1033 1,1047 EUR/JPY 132,29 -0,2% 132,50 132,37 USD/JPY 120,01 -0,1% 120,11 119,85 USD/KRW 1098,55 -0,3% 1102,34 1100,05 USD/CNY 6,2674 -0,1% 6,2674 6,2706 AUD/USD 0,7800 +0,2% 0,7782 0,7821 ===
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March 06, 2015 01:13 ET (06:13 GMT)
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