Die Europäische Zentralbank (EZB) drängt die von ihr überwachten Banken einem Pressebericht zufolge zu hohen Abschreibungen wegen des Debakels der österreichischen Skandalbank Hypo Alpe Adria. Die Bankaufseher der Notenbank hätten den Instituten in einem Brief vor Ostern nahegelegt, ihre Engagements bei der Hypo-Abwicklungsanstalt namens Heta um mindestens 50 Prozent des Nominalwerts nach unten zu korrigieren, schreibt das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf mehrere Banken. Bei nachrangigen Anleihen ohne eine staatliche Garantie empfahl die Behörde sogar Wertberichtigungen von mindestens 95 Prozent. Die EZB wollte sich dazu laut Zeitung nicht äußern.
Die deutsche Finanzbranche ist besonders stark bei Heta
engagiert. Nach Angaben der Bundesbank haben deutsche Banken 5,6
Milliarden Euro im Feuer, Versicherer 1,5 Milliarden. Bislang haben
die Institute aber deutlich geringere Abschreibungen vorgenommen,
als die EZB nun verlangt. So korrigierte die HSH Nordbank ihren
Bestand an Heta-Anleihen um 40 Prozent nach unten, die staatliche
Pfandbriefbank PBB um 30 Prozent und die NordLB sogar nur um gut ein
Viertel. Die Commerzbank
Die Regierung Österreichs hatte Anfang März beschlossen, die "Bad Bank" der Hypo Alpe Adria abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Das Moratorium ist so konstruiert, dass Bürgschaften des finanziell angeschlagenen Bundeslandes Kärnten für Heta-Verbindlichkeiten nicht greifen. Allerdings haben zahlreiche Banken bereits rechtliche Schritte gegen das Vorgehen Österreichs angekündigt. Die Banken haben nun laut Zeitung bis Ende April Zeit, um auf die Aufforderung der EZB-Aufseher zu reagieren. Falls sie sich widersetzen, müssen sie das schriftlich erklären./enl/she/stb
ISIN DE000CBK1001
AXC0045 2015-04-14/09:14