Wolfsburg - Bei Europas grösstem Autobauer Volkswagen bahnt sich ein Machtkampf in der Führungsspitze an. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ist völlig überraschend von Vorstandschef Martin Winterkorn abgerückt, dessen Zukunft bei VW damit fraglich ist. "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn", sagte Piëch dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Der einflussreiche VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh dagegen stellte sich demonstrativ hinter Winterkorn.
VW-Konzernsprecher Stephan Grühsem sagte, Winterkorn habe Volkswagen in den vergangenen acht Jahren zu einem der "weltweit erfolgreichsten Automobilkonzerne" gemacht. Auch VW-Aufsichtsrat und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stärkte Winterkorn den Rücken. "Ich bin unangenehm überrascht über die zitierten Aussagen von Herrn Professor Piëch", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur.
Erdbeben im VW-Reich
Die "Spiegel"-Darstellung kommt einem Erdbeben im VW-Reich gleich. Piëch hatte die Konzernspitze vor Winterkorn selber geführt, zu dem er jahrzehntelang ein grosses Vertrauensverhältnis besass. Die Familien Porsche und Piëch besitzen die Stimmenmehrheit bei Volkswagen. Ohne Piëch fällt keine zentrale Entscheidung bei VW.
Das Tandem Winterkorn/Piëch galt auch als Weichensteller für die mittelfristige Zukunft. Winterkorns Vertrag läuft Ende nächsten Jahres aus, dann geht er auf die ...
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