TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Trotz guter Vorgaben aus den USA dominieren zum Wochenausklang in Ostasien negative Vorzeichen. Die Sorge um die chinesische Wirtschaft hat die Börsen der Region fest im Griff. Am Freitag veröffentlichte Daten haben gezeigt, dass chinesische Banken im Dezember weniger Kredite ausgegeben haben als erwartet und auch weniger als im Monat zuvor.
Experten weisen zwar darauf hin, dass die Daten nicht so schlecht seien, wie sie auf den ersten Blick aussähen, denn die Kredite seien Mitte des Jahres nur deshalb so stark gestiegen, weil im Zuge der Maßnahmen zur Stabilisierung der Börsen verstärkt Kredite an Finanzinstitute vergeben worden seien. Diese Kredite seien aber inzwischen zum größten Teil zurückgezahlt. Die Kreditvergabe an die Realwirtschaft (ohne Kredite an Finanzinstitute) sei stabil geblieben.
Gleichwohl zweifeln Anleger an der Ertragslage der chinesischen Unternehmen und schicken den Leitindex in Schanghai um 2,9 Prozent nach unten. Für den Hang-Seng-Index in Hongkong geht es um 1,3 Prozent abwärts. Die japanische Börse kann sich dem Sog nicht entziehen; der Nikkei schließt 0,5 Prozent tiefer bei 17.147 Punkten. Auf dem Tokioter Aktienmarkt lastet zusätzlich die Aussage des japanischen Notenbankchefs Kuroda, dass die Bank of Japan derzeit keine neuerlichen geldpolitischen Lockerungen erwägt. Der Yen zeigt sich nach den Aussagen Kurodas fester, auch das drückt in Tokio auf die Kurse. Der Dollar kostet rund 117,80 Yen, im Tageshoch waren es fast 118,30 Yen.
Ein Belastungsfaktor für die ganze Region ist die hartnäckige Schwäche des Ölpreises. Nach der Einigung im Atomstreit dürfte mit der Aufhebung von Sanktionen bald auch iranisches Öl auf den Markt kommen und das ohnehin bestehende Überangebot vergrößern, so die Befürchtung am Ölmarkt. Die Sanktionen könnten bereits am Wochenende fallen. Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 2 Prozent auf 30,57 Dollar, die europäische Sorte Brent ermäßigt sich um gut 1 Prozent auf 30,54 Dollar.
Unter den Aktien der Ölbranche fallen Inpex in Tokio um 0,9 Prozent und CNOOC in Hongkong um 2,6 Prozent. In Australien, wo die Börse schon geschlossen hat, erholten sich Energiewerte dagegen im Gefolge des entsprechenden US-Sektors. Santos gewannen 0,3 Prozent und zeigten sich damit unbeeindruckt davon, dass die Analysten der RBC die Aktie auf "Sectorperform" von "Outperform" abgestuft haben.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.892,80 -0,34% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.061,36 -1,04% 07:00 Kospi (Seoul) 1.881,04 -1,00% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.919,69 -2,92% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.134,65 -2,70% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.563,16 -1,28% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.634,93 -0,36% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.638,46 +0,31% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 10.00 Uhr EUR/USD 1,0880 +0,2% 1,0862 1,0918 EUR/JPY 128,15 -0,1% 128,34 128,45 USD/JPY 117,79 -0,3% 118,15 117,70 USD/KRW 1212,40 +0,3% 1208,50 1214,45 USD/CNY 6,5870 -0,0% 6,5902 6,5904 AUD/USD 0,6948 -0,5% 0,6985 0,6932 ===
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January 15, 2016 01:03 ET (06:03 GMT)
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