SCHANGAHI/TOKIO (Dow Jones)--Die Themen der Vorwoche dominieren auch zu Beginn der neuen Börsenwoche das Geschehen an den Märkten in Ostasien. Weiter fallende Ölpreise und Sorgen vor einer flauen Konjunktur in China lassen die Anleger ihr Heil in sicheren Anlagen suchen und Aktien verkaufen. An den meisten Aktienmärkten geht es nach unten mit den Kursen, zusätzlich belastet von einem sehr schwachen Wochenausklang an der Wall Street. Am Montag wird in den USA wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
In Tokio fällt der Nikkei-Index um 1,2 Prozent auf 16.939 Punkte, in Sydney haben die Aktien im Durchschnitt um 0,7 Prozent nachgegeben. In Hongkong kommt der HSI um 0,7 Prozent zurück, nur Schanghai führt wieder einmal ein Eigenleben. Hier steigen die Kurse inzwischen um 1 Prozent. Für den Richtungswechsel im Tagesverlauf machen Beobachter günstige Daten aus dem Immobiliensektor mit verantwortlich. Sie deuteten auf eine Sektorerholung hin, heißt es.
Sowohl in Tokio wie auch in Sydney sind die Börsen im Begriff, in den Bärenmodus überzugehen. Definitionsgemäß ist das dann der Fall, wenn der Abschlag vom jüngsten Hoch 20 Prozent erreicht. In Tokio standen die Kurse im Juni 18 Prozent höher, in Sydney 19 Prozent. Der Markt in Schanghai ging bereits am vergangenen Freitag in den Bärenmodus über.
Am Ölmarkt fallen die Preise auf immer neue Zwölfjahrestiefs. Der jüngste Impuls nach unten geht von der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran am Wochenende aus, wenngleich dies nicht überraschend kam. Brentöl war im frühen Tagestief in Asien schon für schon für 27,67 Dollar je Barrel zu haben, verglichen mit gut 29 Dollar im späten US-Geschäft am Freitag. Aktuell kostet das Öl 28,55 Dollar. US-Öl der Sorte WTI kostet 29,04 Dollar.
Damit ist Brent, das in den vergangenen Jahren in der Regel teurer war als WTI deutlich billiger als sein US-Pendant, weil das aus nun aus dem Iran erwartete zusätzliche Ölangebot vor allem in Konkurrenz zum europäischen Brent treten und auf die Preise drücken dürfte. Iranische Offizielle haben wiederholt, dass sie den Ausstoß täglich um 500.000 Barrel erhöhen wollen.
An den angeblich belastenden Sorgen vor einer globalen Konjunktureintrübung, ausgelöst von China, ändern unterdessen auch Aussagen von Chinas Ministerpräsident Li Keqiang vom Wochenende nichts. Er hatte gesagt, dass Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr um knapp 7 Prozent gewachsen ist. Damit hätte die Regierung ihr angepeiltes Wachstumsziel erreicht.
Viel Aufmerksamkeit gelte nun der chinesischen Notenbank und ihrer Fähigkeit, die Märkte zu stabilisieren, bemerkt Handelsexperte Drew Forman von Macro Risk Advisors und weiter: "Ich sehe im Moment keine neuen Käufer an den Markt kommen".
Bei den Einzelwerten stehen Aktien aus dem Energiesektor angesichts der andauernden Talfahrt beim Öl auf der Verliererseite. In Sydney gab der entsprechende Index um rund 3 Prozent nach, Einzelwerte wie Liquefied Natural Gas und Oil Search verloren rund 5 Prozent.
Am Devisemarkt legt der Offshore-Yuan zu, was tendenziell etwas beruhigend wirkt. Der Dollar gibt von rund 6,6150 Yuan am Freitag auf aktuell 6,5792 nach, nachdem die chinesische Notenbank den Referenzkurs des Binnen-Yuan-mit 6,5590 je Dollar wieder etwas höher fixiert hat als mit 6,5637 am Freitag. Der schwache Yuan hatte zuletzt immer wieder für Störfeuer vor allem an den chinesischen Börsen gesorgt, weil er als Indiz für eine schwache Wirtschaft gilt und potenziell für Kapitalabfluss aus China sorgt.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.858,70 -0,70% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.939,06 -1,21% 07:00 Kospi (Seoul) 0,00 0% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.931,24 +1,04% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.377,29 -0,74% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.587,86 -1,63% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.619,12 -0,58% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 9.35 Uhr EUR/USD 1,0893 -0,2% 1,0911 1,0895 EUR/JPY 127,73 +0,1% 127,54 128,05 USD/JPY 117,24 +0,3% 116,90 117,57 USD/KRW 1214,81 +0,5% 1214,81 1215,04 USD/CNY 6,5849 -0,1% 6,5849 6,5863 AUD/USD 0,6906 +0,8% 0,6854 0,6918 ===
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January 18, 2016 00:52 ET (05:52 GMT)
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