ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus haben die Aktienkurse an der Börse in Zürich am Freitag den Handel beendet. Der Markt stand dabei ganz im Zeichen der Notenbanken und teilweise recht guter US-Konjunkturdaten. Der SMI gewann 2 Prozent auf 8.320 Punkte und machte damit das Vortagesminus wieder vollständig wett. Bei den 20 SMI-Werten standen sich dabei 19 Kursgewinner und 1 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 63,47 (zuvor: 62,27) Millionen Aktien.
Die Bank of Japan hat die Leitzinsen überraschend in den negativen Bereich gesenkt. Banken in Japan müssen nun auf ihre Einlagen bei der Notenbank einen Strafzins von 0,1 Prozent zahlen. Zuvor lag der Zins bei plus 0,1 Prozent. "Die überraschende Einführung von Negativzinsen beflügelte auch Spekulationen bezüglich der Europäischen Zentralbank", so Analyst Benjamin Schröder von der Commerzbank.
Und auch die chinesische Zentralbank hat abermals Geld in den Markt gepumpt, damit Banken während der Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest genügend Liquidität zur Verfügung haben.
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Januar kräftig aufgehellt. Der Indikator stieg auf 55,6 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Dezember stand der Index noch bei 42,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 46 Punkten erwartet. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Januar dagegen unerwartet eingetrübt.
Die Ölpreise legten mit der Hoffnung auf eine mögliche Fördermengenkürzung zunächst weiter zu. Die Aussagen von Opec-Mitglied Iran, sich an einer möglichen Senkung der Fördermenge nicht zu beteiligen, ließen die Preise allerdings am Abend wieder deutlicher zurückkommen.
Mit einem Plus von 2,2 Prozent zeigte sich die Roche-Aktie, die am Vortag nach der Zahlenvorlage noch unter Druck gestanden hatte. Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2015 habe Roche nun einige Zukunftssorgen gemildert, hieß es von der Credit Suisse. Bisher hätten Marktteilnehmer vor allem eine schwache Prognose für 2016, steigende Steueraufwendungen und negative Währungseffekte befürchtet. Auf einem Treffen mit Analysten habe das Management alle drei Probleme angesprochen und für zwei Aspekte eine bessere Entwicklung als gedacht in Aussicht gestellt. Im Windschatten zogen Novartis um 1,4 Prozent an.
Kuoni reduzierten sich um 4,8 Prozent. Der Schweizer Reisekonzern verhandelt derzeit mit der Private-Equity-Gesellschaft EQT als bevorzugter Partei über einen möglichen Verkauf des eigenen Unternehmens. Der Deal könnte möglicherweise mehr als 1,1 Milliarden Schweizer Franken schwer sein. Für das Szenario, dass eine vollständige Übernahme zu einem höheren als dem aktuellen Kurs stattfinde, sehen die Analysten von Kepler Cheuvreux nur eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent. Zudem bestünden eine Vielzahl von Abwärtsrisiken für die Aktie, da ein Kauf mögliche Hindernisse mit sich bringe.
In der kommenden Woche stehen mit den Ergebnissen von Credit Suisse, ABB und der UBS noch einige wichtige Unternehmen auf der Agenda. Die genannten Werte legten zwischen 1,7 und 2,9 Prozent zu.
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January 29, 2016 11:53 ET (16:53 GMT)
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