DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Unabhängigkeitsbewegung" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt (G20) haben vor dem Hintergrund zunehmender Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft eine enge Abstimmung über die Wechselkurse angekündigt. Gleichzeitig versprachen sie mehr Maßnahmen zur Stärkung des Wachstums, für die sie den genauen Weg aber nicht konkret benannten. Ausdrücklich sprachen sich die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 in der Abschlusserklärung gegen eine Manipulation der Wechselkurse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aus. "Die weltweite Erholung setzt sich fort, aber sie ist weiter unausgewogen und bleibt hinter unserem Bestreben nach starkem, nachhaltigem und ausgeglichenem Wachstum zurück", erklärte die Staatengruppe. "Die Abwärtsrisiken und Anfälligkeiten haben zugenommen." Die G20 betonten, "dass übermäßige Volatilität und ungeordnete Wechselkursbewegungen negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität haben können" und kündigten als neuen Schritt für die Staatengruppe an: "Wir werden uns eng über die Devisenmärkte abstimmen." Auch bekräftigten sie Zusagen zu den Wechselkursen wie den Verzicht auf Wettbewerbsabwertungen und auf eine generelle Steuerung der Wechselkurse aus Wettbewerbsgründen und sprachen sich damit gegen einen Abwertungswettlauf führender Währungen aus.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Februar PROGNOSE: 52,0 zuvor: 55,6
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.933,50 -0,47% Nikkei-225 16.026,76 -1,00% Hang-Seng-Index 19.100,22 -1,36% Kospi 1.916,66 -0,18% Shanghai-Composite 2.670,58 -3,49% S&P/ASX 200 4.880,90 +0,02%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Geprägt ist der Markt von Abschlägen in Japan und heftigen Verlusten in China. Zwei Tage, nachdem sich die G20 ausdrücklich gegen eine Manipulation der Wechselkurse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ausgesprochen haben, hat die chinesische Zentralbank den Renminbi auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen abgewertet. Händler in China sprechen zudem von Enttäuschung über die Unverbindlichkeit der G20-Verlautbarungen. Konkrete Schritte zur Belebung der insbesondere in China lahmenden Konjunktur seien ausgeblieben, heißt es. Der Schanghai-Composite nähert sich den Novembertiefs von 2014. Seit seinen Junihochs ist der chinesische Leitindex um 48 Prozent eingebrochen. In Japan stützten robuste Industriedaten nur bis zum späten Handel, dann gaben die Kurse deutlicher nach. Im Januar kletterte der industrielle Ausstoß stärker als erwartet und zugleich mit der höchsten Rate seit einem Jahr. Allerdings verhindert die Stärke des Yen einen nachhaltigen Anstieg japanischer Aktienkurse. Die Flucht in den Yen begründen Devisenhändler auch mit der Enttäuschung über die mauen G20-Absprachen. Die neuerte Abwertung des Renminbii schürt Spekulationen über den Zustand der chinesischen Konjunkur. Analysten berichten unterdessen von Umschichtungen aus Aktien in Immobilien in China. Die Eigenheimpreise in wichtigen Städten hatten im Januar um 1,8 Prozent zugelegt. Unter den Einzelwerten schnellen Nissan Motor um 7,4 Prozent in die Höhe. Der Automobilhersteller will eigene Aktien im Wert von 400 Milliarden Yen zurückkaufen.
US-NACHBÖRSE
Das Geschäft konzentrierte sich auf die bereits im regulären Handel verfügbaren Schlagzeilen. Nach einem Aufschlag von 7,7 Prozent vor der Schlussglocke ging es für Splunk anschließend um 0,5 Prozent nach unten. Der Dienstleister für IT-Systemadministratoren hatte mit Geschäftszahlenm über Markterwartung im vierten Quartal aufgewartet. J.C. Penney kamen nach einer 15-Prozentrally um 0,9 Prozent zurück. Sunedison sanken um 1,8 Prozent, nachdem sie zuvor um 31 Prozent nach oben geschossen waren. Weight Watchers ermäßigten sich um weitere 0,4 Prozent nach einem Einbruch um 29 Prozent zuvor.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.639,97 -0,34 -57,32 S&P-500 1.948,05 -0,19 -3,65 Nasdaq-Comp. 4.590,47 0,18 8,27 Nasdaq-100 4.235,62 -0,13 -5,44 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.032 Mio 951 Mio Gewinner 1.934 2.309 Verlierer 1.211 811 Unverändert 64 86
Etwas leichter - Die Blue Chips an der Wall Street haben am Freitag einen schwunglosen Handel mit leichten Verlusten beendet. Kleine Gewinne zum Start gingen mit einem schwächelnden Ölpreis verloren. Frische Konjunkturdaten waren an sich stark ausgefallen, doch nach dem zweitägigen Höhenlauf der Wall Street wurde die Luft dünn. Zudem zeigten neue Daten eine kräftige Teuerung an und weckten Angst vor einem Anziehen der Zinsschraube. Der PCE-Preisindex stieg im Januar für die vergangenen zwölf Monate auf 1,3 Prozent nach nur 0,7 Prozent im Dezember. Unter den Einzelwerten haussierten J.C. Penney mit knapp 15 Prozent, nachdem die Einkaufskettestarke Quartalszahlen und optimistische Prognosen präsentiert hatte. Auch Kraft Heinz überzeugte mit neuen Zahlen die Anleger, was die Aktie um 3,8 Prozent hochlaufen ließ. Dagegen ging es mit Monster Beverage 1,7 Prozent nach unten, weil der Energiedrink-Anbieter mit seinem Quartalsbericht enttäuschte. Gap fielen 1,4 Prozent zurück. Zwar schlug der Gewinn die Prognosen, doch die Ziele für das Gesamtjahr blieben dahinter zurück. Dagegen verteuerten sich Palo Alto Networks um 5,1 Prozent. Der Spezialist für Computersicherheit legte starke Quartalszahlen vor. Ein Minus von 29 Prozent verzeichneten Weight Watchers. Das Unternehmen meldete einen Rückgang der Abonnenten.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 98 23/32 -20/32 1,77% +6,9 30 Jahre 97 6/32 -1-10/32 2,64% +6,3
Fallende Notierungen bei den zehnjährigen US-Anleihen trieben die Rendite um 7 Basispunkte auf 1,77 Prozent nach oben. Auch hier lastete die Sorge vor einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank. Zudem saugten neu emittierte siebenjährige Treasurys Liquidität auf.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 8.56 Uhr EUR/USD 1,0944 +0,3% 1,0916 1,1058 EUR/JPY 123,66 -0,4% 124,18 124,79 USD/JPY 112,97 -0,7% 113,72 112,85 USD/KRW 1239,05 -0,3% 1243,13 1237,04 USD/CNY 6,5477 +0,1% 6,5404 6,5371 USD/CNH 6,5497 +0,1% 6,5457 6,5379 USD/HKD 7,7763 +0,0% 7,7745 7,7687 AUD/USD 0,7124 +0,0% 0,7123 0,7230
Der Euro geriet nach den Preisdaten unter Druck und wertete auf 1,0936 Dollar ab, nachdem er im Tief bis 1,0912 gefallen war. Dazu kamen die besser als erwarteten Konjunkturdaten zum BIP und zur Verbraucherstimmung, die dem Greenback Auftrieb verliehen. Die deutschen Verbraucherpreise waren im Februar dagegen überraschend auf Jahressicht gesunken. Zusammen mit ebenfalls überraschend schwachen Preisdaten aus Frankreich und Spanien deutete dies darauf hin, dass auch die Inflationsrate im Euroraum negativ sein wird. Mit der unterschiedlichen Teuerung in den beiden Währungsräumen wurde wieder verstärkt die gegenläufige Geldpolitik gespielt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) +/- % +/- USD Vortag (Schluss) WTI/Nymex 32,67 32,78 -0,34 -0,11 32,78 Brent/ICE 35,24 35,10 0,40 0,14 34,73
Die Ölpreise drehten nach zwischenzeitlich kräftigen Aufschlägen ins Minus. Die jüngste Hoffnung auf eine Höchstgrenze in der Ölförderung begann an Strahlkraft zu verlieren. Der Ölminister Venezuelas Eulogio Del Pino hatte am Donnerstag ein weiteres Treffen seines Landes mit Saudi-Arabien, Russland und Katar für Mitte März angekündigt, um den Ölmarkt zu stabilisieren. Die Commerzbank verwies darauf, dass bislang keine anderen Ölstaaten eine Beteiligung an diesem Abkommen signalisiert hätten. Der Iran habe eine Beteiligung abgelehnt und werde seine Produktion in den nächsten Monaten hochfahren. Ähnliches gelte wahrscheinlich auch für den Irak. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI fiel zum Settlement um 0,9 Prozent auf 32,78 Dollar. Teilnehmer nannten auch technische Gründe für den Rückschlag, denn der Preis notiert direkt an der 38-Tagelinie.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.227,70 1.222,70 +0,4% +5,00 Silber (Spot) 14,67 14,68 -0,1% -0,01 Platin (Spot) 920,91 913,75 +0,8% +7,16 Kupfer-Future 2,10 2,12 -0,9% -0,02
Trotz des schwächelnden Aktienmarkts war Sicherheit nicht gesucht. Der Goldpreis verlor 0,5 Prozent auf 1.225 Dollar je Feinunze. Hier drückte vor allem die wieder befestige US-Devise. Teilnehmer sagten überdies, dass seit Jahresbeginn noch immer ein kräftiges Plus von rund 15 Prozent zu Buche schlägt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
US-VORWAHL
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 29, 2016 02:05 ET (07:05 GMT)
Mit einem überragenden Vorwahlsieg in South Carolina geht Ex-Außenministerin Hillary Clinton gestärkt in die Wahlen am bevorstehenden "Super Tuesday". Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seinen ersten prominenten Unterstützer aus dem Establishment der Partei: Sein früherer Konkurrent Chris Christie erklärte, fortan an der Seite von Trump Wahlkampf zu machen.
US-GELDPOLITIK
Die niedrige Inflation und die marginalen Zinsen in den USA und anderen Industrieländern könnten dazu führen, dass der Zinspfad in den Vereinigten Staaten langsamer ansteigt als von vielen erwartet. Das sagte Fed-Gouverneurin Lael Brainard.
INNENPOLITIK IRAN
Bei der Parlamentswahl im Iran haben die Reformer und Gemäßigten um Präsident Hassan Ruhani einen Erdrutschsieg errungen.
BÜRGERKRIEG SYRIEN
Russland hat nach eigenen Angaben seine Lufteinsätze in ganz Syrien eingestellt. Die Gespräche im schweizerischen Genf sollten am 7. März fortgesetzt werden.
KONJUNKTUR JAPAN
Die Industrieproduktion in Japan ist zum Jahresauftakt überraschend deutlich gestiegen. Der erste Anstieg seit drei Monaten deutet zudem daraufhin, dass die Finanzmarktturbulenzen Anfang des Jahres zumindest keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsaktivität bisher hatten. Die Produktion kletterte um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg von 3,3 Prozent erwartet.
Einzelhandelsumsatz Jan -0,1% gg Vorjahr
Einzelhandelsumsatz Supermärkte Jan +1,0% gg Vj
Kfz-Exporte Jan -1,8% gg Vorjahr
Kfz-Produktion Jan -5,8% gg Vorjahr
Hausbaubeginne Jan +0,2% gg Vorjahr; PROGNOSE: +0,1%
Bauaufträge Jan -13,8% gg Vorjahr
GELDPOLITIK CHINA
Der Vize-Gouverneur der chinesischen Notenbank hat um Vertrauen für die Währung des Landes geworben. Die Behörden würden an die Fundamentaldaten des Yuan glauben, und die Abflüsse von Kapital aus China würden nachlassen, sagte Yi Gang.
BERKSHIRE HATHAWAY
Einen kräftigen Gewinnsprung hat Berkshire Hathaway im Jahr 2015 verzeichnet. Der Investmentfonds des US-Starinvestors Warren Buffet konnte seinen Gewinn auf 24,08 Milliarden Dollar steigern nach 19,87 Milliarden Dollar im Vorjahr.
ROCHE
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Roche-Medikament Gazyva die Zulassung für bestimmte Patienten mit vorbehandeltem follikulären Lymphom erteilt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 29, 2016 02:05 ET (07:05 GMT)
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