Von Eyk Henning
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse AG prüft laut Kreisen eine Senkung der Mindestannahmeschwelle für ihre geplante Übernahme und Fusion mit der London Stock Exchance. Ein solcher Schritt käme zwar unerwartet, wäre aber das bislang stärkste Signal, wie sehr die beiden Unternehmen an ihrem Zusammenschluss festhalten, trotz wachsender Zweifel nach dem britischen Referendum für einen Austritt aus der Europäischen Union.
Die Deutsche Börse sorgt sich, dass das ihr Umtauschangebot bis zum Ablauf der Frist am Dienstag nicht die Mindestannahmeschwelle von mehr als 75 Prozent erreichen könnte, wie mit der Sache vertraute Personen sagten. Das Unternehmen könne die Mindestquote deshalb auf rund 60 Prozent senken.
Einige große Aktionäre der Deutschen Börse haben unter vier Augen gesagt, dass sie die strategischen Gründe des Zusammenschlusses gutheißen, aber dennoch zögern, ihre Aktien anzudienen, weil sie unsicher sind, wie der Brexit sich auf die Transaktion auswirken könnte. Bis zum 8. Juli wurden rund 25 Prozent der Aktien angedient.
Die Zeit drängt, denn der Deal würde scheitern, wenn bis Dienstag nicht genug Aktien angedient werden.
Eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Absenkung der Mindestannahmeschwelle solle am Montagmorgen getroffen werden, sagten die Informanten.
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July 10, 2016 09:43 ET (13:43 GMT)
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