Diese von Kanzlerin Merkel gesprochenen Worte, die ursprünglich als Motivation gelten sollten, sind inzwischen Reizworte geworden. Merkel ist jedoch nicht die einzige, die mit dieser Parole für Missmut sorgt.
"Wir schaffen das" ist ein kurzer Satz, der eigentlich recht konkret klingt. Praktisch hat sich gezeigt, dass die Sache sehr viel komplizierter ist. Bevor man "es" geschafft hat, ist sehr viel zu tun. Das Problem: Keiner weiß so richtig, was alles getan werden muss. Die einen verlangen vor allem immer größere Budgets, immer mehr Geld. Die anderen sagen, dass wir es ohnehin nicht schaffen und man es daher gleich lassen sollte.
Das erinnert irgendwie an die Geldpolitik der Notenbanken. Sie haben auch die Parole "Wir schaffen das" ausgegeben. Geschafft werden soll Inflation. Das war auch bei Draghis Auftritt im Bundestag großes Thema. Aber: Seit vielen Jahren wird da gar nichts geschaffen.
Die einen rufen nach immer mehr Geld und noch niedrigeren Zinsen, doch das hat bisher nicht funktioniert, obwohl die Notenbanken den Rufen gefolgt sind. Andere erzürnt die lockere Geldpolitik und verlangen höhere Zinsen, schon allein deswegen, weil ultraniedrige Zinsen ohnehin nichts bewirken.
Notenbanken halten an ihrem "Wir schaffen das" Mantra seit Jahren fest. Geschehen ist wenig, selbst nachdem außergewöhnliche Maßnahmen beschlossen und umgesetzt wurden. Die Inflation bewegt sich einfach nicht vom Fleck. Zudem kann man es als Beobachter und Anleger kaum noch ertragen, wenn die Notenbanken für alles immer wieder das Inflationsargument ausgraben. Es gibt praktisch nur noch dieses eine Thema und man kann es bald nicht mehr hören.
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