Diese Woche besprechen wir mal zur Abwechslung ein Technologie-Start-Up aus der Rohstoffwelt. Dabei dreht sich alles um Magnesium. Das Leichtmetall ist als Nahrungsergänzungsmittel bekannt. Doch es kommt auch in der Hochtechnologie zum Einsatz. Denn Magnesiummetall kann den Anteil von Stahl und Aluminium in Autos oder Flugzeugen reduzieren und so das Gewicht um bis zu 15% senken. Das spart Geld. Zudem könnte es wie Lithium in Elektrobatterien zum Einsatz kommen. Doch bisher hält man sich mit der Verwendung zurück. Denn ca. 80% des globalen Magnesiums (800.000 Tonnen) wird in China mittels des Pidgeon-Prozesses hergestellt. Das Verfahren ist aber so umweltschädlich - es entsteht das 31fache der Menge am Treibhausgas CO2 - dass es jede Nachhaltigkeitsbilanz eines börsennotierten Konzerns ruinieren würde. Zudem will keine Firma maßgeblich von den Lieferungen aus dem Reich der Mitte abhängig sein.
Doch nun gibt es Hoffnung! Der Chemiker James G. Blencoe hat in einem Jahrzehnt Arbeit ein Verfahren entwickelt, mit dem Magnesium umweltfreundlicher und zu günstigen Kosten für die industrielle Nutzung aufbereitet werden kann. Pro Tonne soll eine Produktion zu Kosten von 1.400 USD möglich sein, der Weltmarktpreis beträgt ca. 2.600 USD/Tonne. In den Vereinigten Staaten sind die Magnesiummetalle wegen Strafzöllen erst ab 4.300 USD/Tonne zu haben. Wie es in Nordamerika üblich ist, wurde gleich eine Firma gegründet und an der Börse gelistet, die Mag One Products (0,85 CAD, CA559003J1003).
Verfahren vor dem Härtetest
Inzwischen ist eine Demonstrationsanlage im Entstehen. Dass die Herstellung im größeren Umfang gelingt, davon ist auch Vorstandschef Lucky Janda überzeugt. Der Kanadier mit Wurzeln im indischen Panjab glaubt, dass die Technologie "disruptiven Charakter" hat und das Quasi-Monopol der Chinesen brechen werde. Aufgrund des weniger umweltschädlichen ...
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