Liebe Leserin, lieber Leser,
diese Woche präsentierte Bilfinger seine "Strategie 2020" inklusive Umsetzungsplan. Der Aktienkurs reagierte darauf positiv - und damit hat es die Aktie auch auf Jahressicht nun knapp ins Plus geschafft.
Chart Bilfinger-Aktie
Quelle: tradingview.com
Seit September 2016 läuft eine Kurserholung, doch das erste Halbjahr 2016 hatte beim Kursverlauf noch eher schlecht ausgesehen, der obige Chart zeigt es ja sehr schön. Doch konkret zur "Strategie 2020", das hat Bilfinger mitgeteilt: Es wurden die Zahlen "2-4-6" genannt. Die 2 soll dabei für "2 Geschäftsfelder" stehen. Diese lauten E&T sowie MMO. E&T steht dabei für den altdeutschen Begriff "Engineering & Technologies". Was das ist, da zitiere ich am besten Bilfinger selbst: "Entwicklung und Erweiterung von Industrieanlagen, Steigerung der Effizienz von Anlagen sowie Umwelttechnologien".
1,00 Euro Dividende für Geschäftsjahr 2016 vorgeschlagen
Ich möchte nicht die ganzen Punkte durchgehen - die Details finden Sie unter diesem Link in der entsprechenden Meldung von Bilfinger. Für uns als Börsianer sind die wirtschaftlichen Eckdaten wichtig: Wachstumsrate bei der jährlichen Leistung von 5% bis 2020, gleichzeitig sollen Verwaltungs- und Vertriebskosten relativ zur Gesamtleistung gesenkt werden. Dadurch soll die Marge erhöht werden, und 40-60% des bereinigten Konzernergebnisses sollen als Dividende ausgeschüttet werden. Und es soll bereits für das Geschäftsjahr 2016 wieder eine Dividende (und zwar 1,00 Euro je Aktie) ausgeschüttet werden. Da wundert es mich nicht, dass der Aktienkurs auf diese Neuigkeiten positiv reagierte.
Dann der Blick auf Immofinanz:
Bei der Immofinanz AG war zuletzt ja einiges los. Diverse Immobilien-Objekte u.a. in Köln wurden verkauft, und die Immofinanz besitzt eine ganze Reihe von Immobilien, es sind im Bereich 350. Und auch 4,5 Mio. BUWOG Aktien wurden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens an institutionelle Anleger verkauft. Damit hat das Unternehmen eine Menge "Cash" erhalten - plant das Management damit einen großen Schritt, oder sollen damit wirklich nur alte Schulden getilgt werden?
Wie stark wird der Anteil der Alt-Aktionäre verwässert werden?
Jedenfalls fiel auch auf, dass es bei einer Wandelanleihe der Immofinanz relativ hohe Umsätze gab. Und da geht es um keine kleinen Volumina: Die Immofinanz Wandelanleihe hat laut der Börse Stuttgart ein Volumen von 515,12 Mio. Euro. Der Kupon liegt bei 4,25%, und die Wandelanleihe hat - wie der Name bereits sagt - die Möglichkeit, die Papiere in Aktien der Immofinanz AG zu tauschen. Das ist natürlich für die bestehenden Aktionäre ein Risiko, denn es ist nicht klar, wie viele gewandelt werden - und das wiederum könnte den Anteil der Alt-Aktionäre verwässern.
Dann noch das Zitat zum Tag: "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." - Arthur Schopenhauer (1788-1860)
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel