Von Max Colchester
LONDON (Dow Jones)--Die britische Anti-Betrugsbehörde SFO hat Ermittlungen wegen Betrugsverdachts gegen die Barclays plc und vier frühere Top-Manager aufgenommen. Darunter ist auch der von 2004 bis 2011 als CEO amtierenden John Varley. Das Serious Fraud Office (SFO) nimmt dabei die beiden Kapitalspritzen von katarischen Investoren im Jahr 2008 unter die Lupe, mit deren Hilfe die britische Bank die Finanzkrise im Unterschied zu Wettbewerbern wie Lloyds oder die Royal Bank of Scotland ohne die Hilfe der britischen Steuerzahler überstehen konnte.
Damals hatte Barclays nach eigenen Angaben 322 Millionen britische Pfund für Beratungsleistungen an die katarischen Investoren gezahlt, dies nach der Kapitalbeschaffung jedoch nicht unmittelbar ausgewiesen. Insgesamt hatte Barclays auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 11,8 Milliarden Pfund bei Investoren eingesammelt.
Darüber hinaus schaut sich das SFO den Kredit über 3 Milliarden US-Dollar an, den Barclays dem Emirat Katar im November 2008, also kurz vor der zweiten Kapitalerhöhung, gewährt hatte. Die Vermutung, dass dieses Geld in Form von Finanzspritzen an die Bank zurückgeflossen sein könnte, war bereits früher aufgekommen und von Barclays zurückgewiesen worden.
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June 20, 2017 04:01 ET (08:01 GMT)
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