FRANKFURT (dpa-AFX) - Der von der Bundesregierung kürzlich
veröffentlichte "Masterplan Schienengüterverkehr" könnte nach
Ansicht der Commerzbank bereits im kommenden Jahr zu ersten Gewinnen
bei den Transport- und Logistikunternehmen HHLA
Unter anderem deshalb stufte der Experte die Aktien der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) von "Reduce" auf "Hold" hoch, auch wenn er allgemein warnt, dass noch nichts in trockenen Tüchern sei. Durchführungsrisiken und politische Risiken sollten nicht ignoriert werden, schrieb er. Das Kursziel für das HHLA-Papier stockte Pehl zugleich von 15 auf 20 Euro auf, was nun dem aktuellen Kurs entspricht. Das neue Kursziel enthalte außerdem nun auch seine angehobenen Schätzungen für die Container-Sparte, nachdem es der HHLA gelungen sei, im Rahmen des Reederei-Verbundes 'Ocean Alliance' wichtige Dienstleistungen weiter fortführen zu können.
Die Papiere des Schienenlogistik- und Waggonvermietunternehmens
VTG beließ Pehl zwar auf "Hold", setzte allerdings das Kursziel von
30 auf 38 Euro nach oben. Darin seien zugleich nun auch die
positiven Effekte des Zukaufs von Nacco enthalten, einem Vermieter
von Eisenbahngüterwagen. Das Kurspotenzial dieser wie HHLA ebenfalls
im SDax
In der Vergangenheit habe das Bundesverkehrsministerium vor allem die Autoindustrie im Blick gehabt und mit seinen Initiativen eher den Straßen- als den Schienenverkehr unterstützt, schrieb Pehl. Als Beispiele führt er die gesenkte Lkw-Maut und die Erlaubnis für Megaliner auf deutschen Straßen an. Dass sich das nun ändern soll, dürfte seines Erachtens bald schon positive Auswirkungen auf den Schienentransport haben. "Wir erwarten einen sofortigen positiven Effekt, sobald die Trassenentgelte 2018 halbiert und die Belastung durch die Stromsteuer deutlich verringert werden."
Zunehmend mehr Spediteure dürften dann für kürzere Distanzen den Transport über die Schiene in Betracht ziehen. Die VTG-Railcar-Sparte könnte von einer höheren Flottennutzung in Deutschland und anderen Teilen Europas profitieren, und es sei wahrscheinlich, dass die Vermietungsraten stiegen. Bei HHLA dürfte laut Pehl nach der Umsetzung des Strategiepapiers der Bundesregierung vor allem die Sparte Intermodal profitieren. Für das Segment, in dem das Verbindungs- und Terminalnetzwerk von HHLA organisiert ist und das im laufenden Jahr fast 40 Prozent des operativen Konzerngewinns erwirtschaften dürfte, erwartet Pehl dann jährliche Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro.
Mit der Einstufung "Hold" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite von mehr als 0, aber weniger als 20 Prozent impliziert. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten./ck/jsl/she
Analysierendes Institut Commerzbank.
ISIN DE000A0S8488 DE000VTG9999
AXC0219 2017-07-06/17:09