FRANKFURT (Dow Jones)--Eigentlich will Thyssenkrupp seine Stahlsparte mit Tata Steel fusionieren. Einem Zeitungsbericht zufolge wird jedoch im Hintergrund an einer Alternative gearbeitet. Auf Wunsch von einigen Politikern und Gewerkschaftern soll der Stahlhersteller Georgsmarienhütte des Unternehmens Jürgen Großmann eine Allianz mit Thyssenkrupp bilden, berichtet das Handelsblatt. Bei Thyssen war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Großmann soll demnach eine Schlüsselrolle bei einer "Deutschen Stahl AG" übernehmen, wie das Handelsblatt schreibt. Neben Georgsmarienhütte solle diese das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp und "später vielleicht einmal" auch die Salzgitter AG umfassen, so die Zeitung.
Auf Anfrage der Zeitung erklärte Großmann, er sei kein Freund einer deutschen Stahl AG und verwies auf mögliche kartellrechtliche Bedenken. Allerdings sind von Thyssenkrupp beauftragte Wettbewerbsrechtler laut Handelsblatt zu einem gegenteiligen Ergebnis gekommen und sehen eine Konsolidierung in Deutschland ohne große Auflagen als möglich an.
Die IG Metall mache sich für eine deutsche Lösung stark. "Alles ist besser als Tata", zitiert das Handelsblatt Vertreter von Betriebsrat und IG Metall. Sie fürchten im Falle eines Tata-Deals den Verlust von Arbeitsplätzen.
Seit rund eineinhalb Jahren Jahr schon verhandelt Thyssenkrupp mit Tata Steel über eine Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts. Thyssenkrupp will den Konzern nämlich umbauen und sich künftig stärker auf das stabilere Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäft konzentrieren. Doch die Gespräche sind schwierig.
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August 24, 2017 01:39 ET (05:39 GMT)
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