(Ergänzt Tuifly)
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TUIFLY - Die ungewisse Zukunft seines Geschäftspartners Air Berlin zwingt den hannoverschen Ferienflieger Tuifly zu einem Sparkurs. Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung muss die Tui-Tochter ihre Kosten um mindestens 30 Millionen Euro senken, um wettbewerbsfähig zu werden. Tuifly hat bisher ein Drittel ihrer Flotte samt Besatzung zu sehr lukrativen Konditionen an die Air-Berlin-Tochter Niki vermietet - dieser Vertrag werde in dieser Form aber nicht mehr zu halten sein, verlautete am Montag aus Konzernkreisen. Vor diesem Hintergrund rücken bei Tuifly vor allem die knapp 500 Piloten in den Fokus. (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
ALLIANZ - Deutschland-Chef Manfred Knof verlässt nach Informationen der SZ spätestens bis Ende des Jahres den Versicherungskonzern Allianz. Der 52-jährige Knof habe mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 gekündigt und wolle sich nach mehr als 20 Jahren in Sanierungs- und Spitzenjobs bei der Allianz eine Auszeit gönnen, heißt es bei Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. Knof und die Allianz wollten dazu nicht Stellung nehmen. (SZ S. 17)
DEUTSCHE BANK - Die Transaktionsbank der Deutschen Bank hat künstliche Intelligenz eingeführt. "Wir setzen seit einiger Zeit Software mit künstlicher Intelligenz ein", sagt John Gibbons, seit Oktober 2016 Leiter Global Transaction Banking, in seinem ersten Interview seit Amtsantritt. Dies sei nicht nur günstiger, sondern solle auch "die teilweise noch vielen manuellen Prozesse im Back Office der Bank weniger fehleranfällig" machen. 2016 hatte die britische Aufsicht wegen Compliance-Mängeln eine Untersuchung eingeleitet. Infolge der Automatisierung wird die rund 4.000 Mitarbeiter zählende Sparte künftig Gibbons zufolge "sicher weltweit deutlich weniger Mitarbeiter für manuelle, sich wiederholende Arbeiten haben". (Börsen-Zeitung S. 3)
AIRBUS - In der rechtlichen Auseinandersetzung mit der Republik Österreich erwägt der Flugzeugbauer Airbus eine Amtshaftungsklage gegen Österreich. Anwälte des Konzerns begründen dies mit mangelhaftem Verhalten. "Dieses Verfahren ist kontaminiert, was die Fairness angeht", sagte Peter Gauweiler am Montag der FAZ. Vor allem die vorverurteilende Informationspolitik des Verteidigungsministers Peter Doskozil (SPÖ) liefert den Advokaten Munition. Dass Vertreter der Republik Österreich Airbus öffentlich an den Pranger stellen, ohne die Unschuldsvermutung zu äußern, verursache einen Reputationsschaden, dessen Höhe die Rechtsbeistände nicht bezifferten. (FAZ S. 19)
BOOKING.COM - Auf den ersten Blick sieht das Geschäftsmodell von Booking.com einfach und praktisch aus: Reisende können auf der Plattform Hotelzimmer reservieren und sich darauf verlassen, einen guten Deal gemacht zu haben. Die Plattform garantiert, dass die Zimmer nirgendwo günstiger angeboten werden. Auf den zweiten Blick ist die Sache komplizierter. Die Hotels würden ihre Zimmer hin und wieder gern billiger anbieten, doch ihnen sind die Hände gebunden. Booking.com verbietet es ihnen, auf der eigenen Homepage günstigere Preise anzubieten, eine Bestpreisklausel also. Diese Praxis aber steht seit Jahren in der Kritik. Auch in Deutschland gibt es einen Rechtsstreit zwischen Plattform und Kartellamt. (SZ S. 18)
KÜHNE + NAGEL - Die Digitalisierung wird in den nächsten drei Jahren die Entwicklung im Speditionswesen bestimmen, sagte Karl Gernandt, Vorstandschef der Kühne Holding, in einem Interview. Er befürchtet, dass der Frachtrückgang aufgrund der Digitalisierung am Ende 10 bis 20 Prozent ausmachen wird. Speditionsbesitzer Klaus-Michael Kühne will sich deshalb auf aussichtsreiche Wachstumsbranchen konzentrieren. "Dazu zählen unserer Ansicht nach die Transporte verderblicher Güter wie Lebensmittel und Blumen, aber auch von Pharmaprodukten. Dies alles kann man durch die Digitalisierung nicht ersetzen." Seinen Einfluss bei dem Güterwaggon-Vermieter VTG will Kühne ebenso vergrößern wie bei der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd. (Handelsblatt S. 18)
RHEINMETALL - Rund 5 Milliarden Euro gibt die Bundeswehr für die Modernisierung der Kommunikationsinfrastruktur der Landstreitkräfte aus. Rheinmetall will den Auftrag zusammen mit Rohde & Schwarz einheimsen. (Börsen-Zeitung S. 9)
VOESTALPINE - Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine ist nach einem Ergebnissprung im ersten Quartal des im April gestarteten Geschäftsjahres 2017/2018 bei Umsatz und Gewinn zurück auf dem Niveau vor der großen Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Talsohle der Stahlindustrie sieht Vorstandschef Wolfgang Eder trotzdem nicht durchschritten. Der frühere langjährige Präsident des Weltstahlverbandes Worldsteel warnt vor gefährlicher Selbstzufriedenheit. "Europa riskiert seine industrielle Basis", warnt Eder in einem Interview. (Welt S. 10)
TMK - Der russische Konzern TMK ist ein großer Investor in den Vereinigten Staaten, wird aber auch als Ziel von Sanktionen gehandelt. Der Hersteller von Ölfeldrohren hofft, dass Washington sich nicht selbst schaden will. "Die Idee hinter Sanktionen ist, russische Unternehmen zu treffen, nicht Investitionen in Amerika, die Arbeitsplätze geschaffen haben", sagte TMK-Vizepräsident Wladimir Schmatowitsch. Deshalb ist Schmatowitsch nach eigener Aussage nicht sonderlich besorgt über das im August unterzeichnete Gesetz, das die Grundlage für weitere Strafmaßnahmen bereitet. (FAZ S. 21)
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September 19, 2017 00:27 ET (04:27 GMT)
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