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Öl weekly: Rückkehr geopolitischer Risiken

"Geopolitische Entwicklungen können globalen Lagerabbau beim Rohöl beschleunigen" meint Rohstoffanalyst Jan Edelmann.

Die Preisentwicklung an den globalen Ölmärkten war in den vergangenen Tagen bestimmt von geopolitischen Faktoren: Sowohl die drohende Eskalation zwischen den kurdischen Separatisten und der irakischen Regierung als auch der Konflikt zwischen der US-Regierung und dem Iran bringen Unsicherheiten für die zukünftige Ölversorgung mit sich. Hinzu kommen eine stetig rückläufige Fördermenge in Venezuela und einer lybischen Ölproduktion, die aufgrund politischer Unsicherheiten starken Schwankungen unterliegt.

Am Montag (16.10.) hat die irakische Armee die ölreichen Gebiete um Kirkuk zurückerobert. Diese Gebiete waren seit 2014 unter der Kontrolle der Autonomen Region Kurdistans (KRG) gefallen, nachdem der IS die irakische Armee von dort vertrieben hatte. Die dortigen Perschmerga-Streitkräfte, die 2014 für die Rückeroberung Kirkuks zuständig waren, unterliegen der Regionalregierung Kurdistans. Sie wurden, genauso wie die irakische Armee, in den letzten Jahren vom Westen im Kampf gegen den IS mit Waffen unterstützt und militärisch ausgebildet. Nun stehen sich die Parteien, die zuvor Seite an Seite gegen den IS gekämpft hatten, als Kontrahenten gegenüber.

Dieses Spannungsfeld hat das Potenzial die täglichen Öllieferungen aus der Region von 0,5 Mio. Barrel zu unterbinden. Laut einer Meldung des lokalen Piplinebetreibers seien gegenwärtig 130 Tsd. Barrel/Tag außerplanmäßig ausgefallen. Das zweite Risiko für den Ölmarkt kommt von der ausdrücklichen Nicht-Anerkennung des Iran-Abkommens durch die USA, das seit Anfang 2016 in Kraft ist und die iranische Regierung zu einer friedlichen Nutzung der Atomkraft verpflichtet. US-Präsident Donald Trump unterstellt dem Iran sich nicht an die Vorgaben des Abkommens zu halten, jedoch hatten die sieben bisherigen internationalen Prüfungen hierfür keine Beweise gefunden. Nun liegt es am Kongress innerhalb der nächsten 60 Tage über die Erlassung neuer Sanktionen zu entscheiden. Die mögliche Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran birgt ein hohes Maß an Unsicherheit, denn dies würde einige hunderttausend Barrel an Exporten gefährden. Doch ist es ohne die Unterstützung anderer Länder unwahrscheinlich, dass die Ölproduktion auf dasselbe Niveau wie vor dem Abkommen, auf unter 3 Mio. Barrel/Tag, sinken wird.

Nach unseren Berechnungen preist der Markt gegenwärtig einen außerplanmäßigen Produktionsausfall von ca. 300 Tsd. Barrel/Tag ein. Diese Einschätzung beruht auf unserem OECD-Öllagerbestände vs Brentölpreis-Model (siehe Grafik am Rande). Sollten Produktionsausfälle real werden, erwarten wir weniger eine signifikante Risikoprämie, als vielmehr eine Ausweitung der Backwardation (Spotpreis > Terminpreis), da Produktionsausfälle vor allem eine gewünschte Beschleunigung bei der Normalisierung der OECD-Öllagerbestände bewirken sollten.


Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
© 2017 HSH Nordbank
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