(neu: Air Berlin, Verhandlungen mit Lufthansa, Griechenland-Gewinn, Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die starke Nachfrage nach Flugreisen hat
den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport
Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten unentschieden aufgenommen.
Nach anfänglich deutlichen Kursgewinnen lag die Fraport-Aktie um die
Mittagszeit mit 0,30 Prozent im Minus bei 82,425 Euro. Allerdings
hat sie seit Jahresbeginn fast 50 Prozent an Wert gewonnen. Der
insgesamt mit rund 7,7 Milliarden Euro bewertete Konzern gehört zu
gut der Hälfte dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt. Die größte
Fraport-Kundin Lufthansa
Im dritten Quartal profitierte Fraport von den guten Geschäften an Deutschlands größtem Airport und einer Erholung am Konzernflughafen im türkischen Antalya. So stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 873 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) legte sogar um 30 Prozent auf rund 388 Millionen Euro zu. Auf die Fraport-Aktionäre entfiel ein Überschuss von 181 Millionen Euro, ein Plus von 45 Prozent. Analysten waren sich nicht einig, ob der Konzern die Erwartungen damit übertroffen oder verfehlt hat.
Für 2017 sieht Fraport-Chef Stefan Schulte den im MDax
Von den 14 Regionalflughäfen in Griechenland, die Fraport im Frühjahr 2017 übernommen hat, verspricht sich Schulte 2017 unter dem Strich einen Gewinn in Höhe eines kleinen einstelligen Millionenbetrags. Derzeit investiert Fraport in die Erweiterung und Modernisierung der griechischen Terminals.
Für Freude sorgt bei der Fraport-Führung wieder das Geschäft am
Heimatstandort Frankfurt. Nachdem die Zahl der Fluggäste 2016
entgegen dem weltweiten Trend gesunken war, lockte Schulte mit einem
Anreizprogramm Billigfluggesellschaften nach Frankfurt - darunter
Europas Marktführer Ryanair
In den Verhandlungen mit der Lufthansa, die die Rabatte für Gesellschaften wie Ryanair stark kritisiert hat, erwartet Schulte Ergebnisse erst im ersten Quartal 2018. Die Nachlässe gelten generell für die Eröffnung neuer Strecken - aber die Lufthansa und andere Airlines sehen sich dennoch benachteiligt. "Die Kosten in Frankfurt sind 20 Prozent höher als anderswo - die 20 Prozent müssen weg", hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr erst vor wenigen Tagen gesagt. Schulte will nun in Abstimmung mit der Lufthansa mehr Fluggäste durch die bestehende Infrastruktur schleusen - und so die Kosten je Passagier senken, ohne auf Umsatz zu verzichten.
Hoffnung macht Fraport auch wieder der Flughafen in Antalya an der türkischen Riviera. Im laufenden Jahr zog die Zahl der Fluggäste von Januar bis September wieder um 44 Prozent auf 21,7 Millionen an, und der Airport kehrte deutlich in die Gewinnzone zurück. Im Vorjahr hatten die Terroranschläge und der Putschversuch in dem Land am Bosporus dem Airport einen herben Passagierrückgang und rote Zahlen eingebrockt. Jetzt profitierte Antalya vor allem von Gästen aus Russland, nachdem die Regierung in Moskau Sanktionen gegen die Türkei aufgehoben hatte. Schulte erwartet, dass auch deutsche Urlauber 2018 wieder verstärkt wieder in die Türkei fliegen./stw/das/jha/
ISIN GB00B128C026 DE0008232125 DE0005773303
AXC0199 2017-11-02/13:04