Der deutschen Fondsbranche ist im Februar spürbar weniger Geld zugeflossen als im Vormonat. Insgesamt sammelten die Vermögensverwalter netto rund 8,4 Milliarden Euro an neuen Mitteln ein, teilte der Branchenverband BVI am Montag in Frankfurt mit. Zu Jahresbeginn hatten die Zuflüsse noch bei fast 19 Milliarden Euro gelegen. Im Februar aber hatte die Furcht vor schnell steigenden Zinsen die Anlegerstimmung getrübt und zu einer Kurskorrektur am Aktienmarkt geführt.
Vor allem offene Publikumsfonds waren im Februar weniger stark gefragt gewesen als einen Monat zuvor: Sie konnten lediglich 2,2 Milliarden Euro einsammeln nach 11,4 Milliarden Euro im Januar. Diese Produktkategorie wird sowohl von Kleinanlegern als auch von Investmentprofis genutzt. Offene Fonds sind jederzeit handelbar. Geschlossene Fonds spielten beim Aufkommen neuer Mittel kaum eine Rolle.
Im Februar schwächelten unter den offenen Publikumsfonds insbesondere die Aktienfonds, aus denen Anleger netto 0,2 Milliarden Euro abzogen (Januar: +6,3 Milliarden). Auch Mischfonds erhielten mit plus 0,6 Milliarden Euro (Januar: +3,0 Milliarden Euro) einen deutlichen Dämpfer. Mischfonds können sowohl in Anleihen als auch in Aktien investieren. Rentenfonds flossen im Februar 0,9 Milliarden Euro zu, und Immobilienfonds sammelten 0,5 Milliarden Euro ein.
Gestützt wurde das Geschäft im Februar einmal mehr durch offene Spezialfonds. Sie verzeichneten Zuflüsse, die mit 8,7 Milliarden Euro nur etwas geringer ausfielen als zu Jahresbeginn. Spezialfonds werden für institutionelle Investoren wie Versicherer oder Versorgungswerke aufgelegt.
Der Rückgang der Zuflüsse der Fondsbranche im Vergleich zum Vormonat erklärt sich ferner durch den Abfluss aus den freien Mandaten. Sie verbuchten Rückgänge in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Bei freien Mandaten handelt es sich um Vermögensverwaltungs-Aufträge, die außerhalb von Investmentfonds betreut werden./la/gl/fba
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