Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index von Handelskonflikt und Syrienkrieg belastet
Die Stimmung der Börsen- und Finanzexperten hat im April stärker nachgeben als erwartet. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen fiel auf minus 8,2 Punkte von plus 5,1 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf minus 3,0 Punkte gerechnet. "Der Rückgang der Erwartungen ist vor allem auf den internationalen Handelskonflikt mit den USA sowie die aktuelle Situation im Syrienkrieg zurückzuführen", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit
Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2018 schneller gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, wie die Statistikbehörde mitteilte. Ökonomen hatten mit einer Rate von 6,7 Prozent gerechnet. Im Vorquartal hatte die Wachstumsrate ebenfalls 6,8 Prozent betragen. Die stetige Entwicklung deutet darauf hin, dass sich der schwelende Handelsstreit zwischen Washington und Peking bisher kaum auf China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, ausgewirkt hat.
China hebt Beteiligungszwang für Autohersteller aus dem Ausland auf
China hebt für Autohersteller aus dem Ausland den Zwang zur Beteiligung einheimischer Unternehmen auf. Hersteller von Elektro- und Hybridautos sollen bereits in diesem Jahr von der Auflage befreit werden, sich mit einem chinesischen Partner zusammenzutun, Hersteller konventioneller Pkw im Jahr 2022, teilte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission mit. Damit kommt China langjährigen Forderungen seiner wichtigsten Handelspartner USA und EU nach.
China erhebt vorläufigen Strafzoll auf Hirse aus den USA
Im seit Wochen schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China hat Peking am Dienstag einen Strafzoll auf Hirse verhängt - allerdings nur vorläufig. Importeure des Getreides müssen ab sofort 178,6 Prozent auf den Wert ihrer Einfuhr hinterlegen, teilte das Handelsministerium mit. Es warf den USA Dumping vor, also den Verkauf unter Erzeugerpreis.
Arbeitslosigkeit in Großbritannien auf tiefstem Stand seit 1975
Die Arbeitslosenquote in Großbritannien auf den niedrigsten Stand seit mehr als 40 Jahren gesunken, während sich das Lohnwachstum verstärkte. Die Zahlen dürften die Erwartungen festigen, dass die Bank of England im Mai die Zinssätze anheben wird. Die Arbeitslosenquote in Großbritannien ging in den drei Monaten bis Februar auf 4,2 Prozent zurück, verglichen mit 4,3 Prozent in den drei Monaten bis Januar.
Banken fragen 0,1 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft leicht abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,6 nach 1,7 Milliarden Euro in der Vorwoche zum Festzinssatz von null Prozent zugeteilt. Die Gebote von 31 (Vorwoche: 33) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit rund 0,1 Milliarden Euro weniger Liquidität.
Gespräche zu Griechenland am Rande des IWF-Treffens - Zeitung
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wird einem Medienbericht zufolge am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auch über mögliche Schuldenerleichterungen für Griechenland sprechen. Nach Informationen des Handelsblatts ist ein Treffen der sogenannten "Washington Group" geplant, an dem neben Vertretern von EU, IWF, Europäischer Zentralbank (EZB) und des Rettungsfonds ESM auch mehrere Euro-Finanzminister teilnehmen, darunter Scholz.
Bsirske sieht Einigung in Tarifgesprächen von Bund und Ländern näher rücken
Bei den Tarifverhandlungen für die Angestellten des Bundes und der Kommunen haben die Verhandlungsführer in einer Nachtrunde bislang keinen Durchbruch erreicht. Indes seien eine Reihe von Hürden genommen worden, sagte Verdi-Bundeschef Frank Bsirske am Dienstag vor der Fortsetzung der Tarifrunde in Potsdam. "Wir sind einer Einigung näher gekommen." Arbeitgebervertreter des Bundes oder der Kommunen äußerten sich zunächst nicht.
Macron verzichtet in Straßburger Rede auf Mahnungen an Merkel
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in seiner viel beachteten Rede im EU-Parlament auf Kritik an Deutschland wegen des Widerstands gegen eine Vertiefung der Eurozone verzichtet. In seiner Rede in Straßburg entwarf der Präsident die philosophische Idee einer europäischen Souveränität, um den Bürgern in den Stürmen der Welt Halt zu geben. "Wir müssen diese europäische Souveränität voll und ganz aufbauen, um unsere Bürger zu schützen", sagte Macron vor den Abgeordneten.
Nahles fordert von CDU/CSU Zustimmung zur Vertiefung der Eurozone
SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles hat die Union für den Widerstand gegen eine Vertiefung des Euroraums kritisiert. Sie habe "kein Verständnis" dafür, "dass nun in der Union so viele rote Linien definiert werden, dass die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion niemals erreicht werden kann", sagte Nahles der Rheinischen Post. "Das ist entweder nicht zu Ende gedacht oder eine Kampfansage", legte die designierte SPD-Vorsitzende nach.
Unions-Fraktion pocht bei EU-Politik auf Mitspracherecht
Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU will beim Umbau der Europäischen Union den Bundestag mitreden lassen. Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer pochte am Dienstag in Berlin außerdem darauf, dass es zur Umsetzung der Reformpläne des französischen Präsidenten Emmanuel Macron Änderungen der Europäischen Verträge geben müsse.
Arbeitsminister will Rückkehrrecht in Vollzeit schon ab Anfang 2019
Schon ab Januar nächsten Jahres sollen Beschäftigte in Teilzeit ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit haben. Das kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in einem Interview an. "Wir wollen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Teilzeit eine Brücke bauen zurück in Vollzeit-Beschäftigung", sagte Heil der Rheinischen Post. Der Gesetzentwurf ist nach seinen Worten fertig und soll ab Dienstag innerhalb der Regierung abgestimmt werden.
Altmaier erteilt kurzfristigem Kohleausstieg Absage
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) strebt kein rasches Abschalten von Kohlekraftwerken in Deutschland an. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung werde nicht "zwei, drei Jahre dauern, sondern viel länger", sagte der CDU-Politiker in seiner Rede auf einer großen Energiekonferenz im Auswärtigen Amt.
IAB: Berufspendler nehmen längere Wege in Kauf
Die mittlere Pendeldistanz von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ist nach Erkenntnissen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von 2000 bis 2014 von 8,7 auf 10,5 Kilometer gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent. Wie das IAB im Ergebnis einer aktuellen Studie mitteilte, pendelten Beschäftigte mit hohem Bildungsabschluss und komplexen Tätigkeiten am weitesten.
Arbeitnehmerschutz vor religiöser Diskriminierung durch Kirchen gestärkt
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat den Arbeitnehmerschutz vor religiöser Diskriminierung durch die Kirchen gestärkt. Die Amtskirchen müssen es hinnehmen, dass Gerichte im Zweifelsfall überprüfen dürfen, ob eine Stellenausschreibung an die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession gebunden werden darf, wie es in einem EuGH-Urteil heißt. Diese Forderung muss laut Urteil in Relation zu der jeweiligen Stelle stehen und angemessen sein.
Erdogan-Verbündeter Bahceli fordert vorgezogene Neuwahlen
Ein wichtiger Verbündeter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat vorgezogene Neuwahlen gefordert. Der Vorsitzende der ultrarechten Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), Devlet Bahceli, sprach sich in einer Rede vor seiner Parlamentsfraktion in Ankara dafür aus, die für November 2019 geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen auf den kommenden August vorzuziehen.
Syrische Staatsmedien ziehen Berichte über Raketenangriffe auf Homs zurück
Die syrischen Staatsmedien haben Berichte über Raketenangriffe auf Militäreinrichtungen in der Provinz Homs zurückgezogen. "Es gab keine Attacke von außen auf Syrien", meldete die Nachrichtenagentur Sana am Dienstag. Es habe sich um einen "falschen Alarm" gehandelt, hieß es unter Berufung auf Militärkreise.
Kalifornien lehnt Entsendung von Nationalgardisten an Grenze zu Mexiko ab
Kalifornien lehnt die von US-Präsident Donald Trump geforderte Entsendung von Nationalgardisten an die Grenze zu Mexiko ab. Gouverneur Jerry Brown habe die Pläne für eine Grenzschutzmission vorerst abgelehnt, teilten die Zoll- und Grenzschutzbehörde und das Verteidigungsministerium mit.
DJG/DJN/AFP/apo
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April 17, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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