BERLIN (Dow Jones)--Die Gesetzespläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein gesetzliches Recht zur Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit sind auf scharfe Kritik bei den Arbeitgebern gestoßen. "Die deutschen Arbeitgeber lehnen bürokratische Regelungen und dirigistische Eingriffe des Gesetzgebers in die betriebliche Arbeitszeitgestaltung strikt ab", erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Zukünftig könnten und dürften nicht Arbeitsgerichte über das Arbeitszeitvolumen in den Betrieben entscheiden. Das passe nicht zur sozialen Ordnung des 21. Jahrhunderts und beschädige partnerschaftliche Lösungen in der betrieblichen Praxis. Insbesondere die vorgesehene Neuregelung von Ansprüchen der Arbeitnehmer auf Verlängerung und für den Umfang ihrer Arbeitszeit sei "ein schwerwiegender Eingriff in die betriebliche Gestaltung der Arbeitsabläufe und die unternehmerische Freiheit", kritisierte die BDA.
"Dieser Vorschlag ist für die deutsche Wirtschaft nicht akzeptabel und verletzt die Planungssicherheit der Betriebe massiv." Für die Arbeitgeber handelt es sich um einen "klaren Fall von falscher Prioritätensetzung". Wenn jemand ungewollt Teilzeit arbeite, liege das fast immer an fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Höchste Priorität für die Politik sollte also der schnellstmögliche Ausbau der Ganztagskinderbetreuung haben, forderten sie.
Bundesarbeitsminister Heil und BDA-Präsident Ingo Kramer kommen am Mittwoch zu einem Treffen in Berlin zusammen. Nach Heils Plänen sollen Beschäftigte in Teilzeit schon ab Januar nächsten Jahres ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit haben.
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April 17, 2018 10:08 ET (14:08 GMT)
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