Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BILFINGER - Bilfinger hat einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur finanziellen Gesundung erreicht. Der kriselnde Mannheimer Industriedienstleister hat sich jetzt von allen defizitären Randaktivitäten getrennt. "Wir hatten uns vorgenommen, uns von 13 Verlustbringern und fünf ertragreichen Firmen, die nicht mehr zu unserer neuen Strategie passten, zu trennen. Wir haben die 13 Verlustbringer inzwischen alle abgegeben, um den Cashabfluss abzustellen", sagte Vorstandschef Tom Blades im Interview mit der Börsen-Zeitung.(Börsen-Zeitung S. 11/Welt S. 9)
UBS EUROPE - Die UBS Europe SE hat im Jahr 2017 rund 88 Millionen Euro zum Konzernnettogewinn der Schweizer Großbank UBS beigetragen. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 48 Millionen Euro angefallen. Nach einer vorliegenden Aufstellung haben Luxemburg und Italien mit rund 51 und 38 Millionen Euro nach Steuern die höchsten Gewinne abgeliefert. Dagegen ist das Ergebnis für Deutschland im Jahr 2017 mit 36,4 Millionen Euro negativ. Deutschland-Chef Thomas Rodermann sagte, man habe für die Europa-Holding 2017 erstmals die Aufgabe übernommen, die Liquidität anzulegen - zu wegen der niedrigen Zinsen schwierigen Bedingungen. (FAZ S. 21)
FREENET - Im Streit um einen drohenden UKW-Blackout geraten der Medienkonzern Media Broadcast und ihre Muttergesellschaft Freenet AG unter Druck. Es werden Zweifel an der Zuverlässigkeit von Media Broadcast bei der Ausstrahlung des neuen Fernsehstandards DVB-T2 und des digitalen Rundfunks laut. "Das, was wir gerade im Bereich der UKW-Verbreitung erleben, erschüttert die Zuverlässigkeit der terrestrischen Verbreitungswege insgesamt, also auch die Hörfunkverbreitung via DAB+ und die Fernsehübertragung mittels DVB-T2 HD", sagte der Betriebsdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ulrich Liebenow. (FAZ S. 13)
HSH - Die Sparkassen stellen die Weichen für eine Privatisierung der HSH Nordbank. Wie ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) sagte, soll eine außerordentliche DSGV-Mitgliederversammlung am 18. Juni die Satzung der Sicherungssysteme der Sparkassen entsprechend ändern. "Die vorgesehene Änderung kann für die HSH Nordbank Anwendung finden, um einen nahtlosen Übergang in das Sicherungssystem des privaten Bankgewerbes zu ermöglichen", sagte der Sprecher. Damit nimmt der Verkauf eine weitere Hürde. (SZ S. 19)
LIDL - An diesem Freitag ist es genau ein Jahr her, dass Lidl seinen ersten amerikanischen Laden eröffnet hat. Doch in der US-Zentrale des Discounters in der South Clark Street in Arlington, Virginia, ist niemandem nach Feiern zumute. Allen ist klar: Die gesetzten Ziele sind deutlich verfehlt worden. Statt der geplanten 100 Läden im ersten Jahr wurden gerade einmal 53 eröffnet. Im März musste US-Chef Brendan Proctor gehen und wurde durch den bisherigen Schweden-Chef Johannes Fieber ersetzt. "Ich freue mich, dass ich auf dem bisher Erreichten aufbauen und die Expansion in zusätzliche Märkte vorantreiben kann", sagte Fieber tapfer zu seinem Start am 17. Mai. Seitdem schweigt er und arbeitet an der neuen Strategie für die Expansion in dem riesigen, aber extrem schwierigen Markt. Eins zumindest scheint sicher: So schnell wird das US-Geschäft keinen Profit abwerfen. Intern geht man davon aus, dass es zumindest in den nächsten fünf Jahren keine schwarzen Zahlen geben wird. Die kalkulierten Anlaufverluste und Investitionen in Höhe von 2 Milliarden Euro dürften wohl nicht reichen, heißt es in Unternehmenskreisen. Lidl äußert sich dazu nicht. (Handelsblatt S. 22)
AMAZON - Der Handelskonzern Amazon hat Probleme mit chinesischen Onlinehändlern, die in Deutschland Steuern unterschlagen. Nach Recherchen von WDR und SZ führten sogenannte Auskunftsersuchen der Berliner Steuerfahndung dazu, dass Amazon mehr als 500 verdächtige Händler aus China von Marketplace ausschloss. Ihre Waren wurden in "Quarantäne" genommen, die Verkäufer haben keinen Zugriff mehr auf das, was noch bei Amazon liegt. Der Druck der Finanzverwaltung hat noch etwas bewirkt: Die Zahl der in Neukölln gemeldeten Händler aus China hat sich seit Mai 2017 verdoppelt, auf über 1.900. Die Ermittler glauben aber, dass immer noch Tausende Händler unentdeckt sind. Das vermutet auch Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen: "Wir haben jetzt vielleicht 10 Prozent der Arbeit hinter uns und 90 Prozent vor uns." (SZ S. 17)
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June 14, 2018 00:36 ET (04:36 GMT)
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