BERLIN (Dow Jones)--Der ehemalige CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber hat eindringlich vor einem möglichen Bruch der Union gewarnt. Ein Auseinanderdriften von CDU und CSU würde Deutschland destabilisieren, sagte Stoiber der Bild-Zeitung. In der CSU stünde ein Abspalten jedoch nicht zur Debatte. "Wer da schwätzt, kriegt drei rote Karten", mahnte Stoiber. "In der CSU gibt es keine Stimme, die das fordert."
Ein Ende der Gemeinschaft könne "nur in größtes Übel führen", erklärte Bayerns ehemaliger Ministerpräsident. Ausdrücklich verteidigte er die Haltung des jetzigen CSU-Chefs und Bundesinnenministers Horst Seehofer in Asylstreit. "Der Streit muss sich für die Sache lohnen und für die Durchsetzungsfähigkeit des Staates", sagte Stoiber.
Unterdessen können Seehofer und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) laut einer neuen Umfrage in der Wählergunst weiter nicht von ihrer Verschärfung der Flüchtlingspolitik profitieren. Laut dem aktuellen "Trendbarometer" der Sender RTL und n-tv würden derzeit bei einer Bundestagswahl in Bayern nur noch 34 Prozent die CSU wählen. Bei einer Landtagswahl käme die Partei nach der Umfrage auch nur auf 38 Prozent und wäre damit drei Monate vor der Landtagswahl weit von der angestrebten absoluten Mehrheit entfernt.
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July 09, 2018 03:40 ET (07:40 GMT)
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