Die neue Börsenwoche könnte wegweisend für Sommer und Herbst werden. Die Welle der Quartalsberichte kommt ins Rollen, wie immer ausgehend von den USA. Im zweiten Quartal dürfte der weltweite Handelskonflikt, das alles beherrschende Börsenthema, in den Bilanzen noch kaum Spuren hinterlassen haben. Darin sind sich die meisten Experten einig. Doch die Prognosen der Unternehmen für den Rest des Jahres könnten Risiken bergen.
"Deutlich vorsichtigere Töne als sonst" erwartet Analyst Uwe Streich
von der Landesbank Baden-Württemberg von den US-Unternehmen. Grund
hierfür sei der eskalierende Handelszwist. Zudem könnte das
Gewinnwachstum den Zenit überschritten haben. Im ersten Quartal
seien die Gewinne der Unternehmen im Index S&P 500
Auf der Agenda stehen in der kommenden Woche mehrere Schwergewichte.
Unter anderen lassen sich der Streamingdienst Netflix
Die vom Handelskonflikt ausgehenden Gefahren hätten die Aktienkurse
zuletzt stärker belastet als die Gewinnentwicklung der Unternehmen,
sagte Dubravko Lakos-Bujas von der US-Investmentbank JPMorgan
Stärke attestiert der Konjunktur in den USA auch Heinrich Bayer von der Postbank: "Die US-Industrieproduktion befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend", prognostizierte der Analyst mit Blick auf die Juni-Daten, die am Dienstag anstehen. Zuvor werden am Montag Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel veröffentlicht. Bereinigt um die stark schwankenden Autoverkäufe seien diese zuletzt im Mai 2017 zurückgegangen - eine laut Bayer "beeindruckende Serie".
Deutlich niedriger als in den USA liegt wohl die Messlatte für
Europas Unternehmen. Mit Quartalszahlen warten in der nächsten Woche
Trendsetter wie der Pharmariese Novartis
Laut Analystin Mairead Smith von der Deutschen Bank dürften die Gewinne je Aktie der europäischen Unternehmen im zweiten Quartal auf Jahressicht im Schnitt um 4 Prozent gestiegen sein. Mit Blick in die Zukunft überwögen jedoch die Risiken, denn im Unterschied zu den USA habe die konjunkturelle Dynamik im Euroraum nachgelassen./bek/gl/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0208 2018-07-13/15:42