FRANKFURT (Dow Jones)--Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp kommt offenbar nicht zur Ruhe. Die Chefin der Thyssenkrupp-Großaktionärin Krupp-Stiftung, Ursula Gather, hat laut einem Zeitungsbericht mit dem finnischen Aufzugherstellers Kone eine mögliche Fusion der Aufzugssparten ausgelotet. Das erste Treffen zwischen Gather und dem Milliardär und Kone-Mehrheitaktionär Antti Herlin fand demnach bereits vor zwei Jahren in der Villa Hügel statt, schreibt das Handelsblatt ohne Angabe von Quellen.
Herlin habe anschließend einen Brief an den vor Kurzem zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden von Thyssenkrupp, Heinrich Hiesinger, geschrieben. Dieser habe ein solches Vorhaben aber mit Verweis auf das Testament des Firmenpatriarchen Alfried Krupp abgelehnt.
Ein Thyssenkrupp-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren und verwies auf die Stellungnahme gegenüber dem Handelsblatt.
Darin heißt es, "bei den vom Mehrheitsaktionär von Kone erbetenen Kontakt hat die Stiftung stets auf die Zuständigkeit des Unternehmens zu Fragen der Aufzugssparte verwiesen. Über geführte Gespräche war der Vorstand der Thyssenkrupp AG stets informiert. Allein dem Unternehmen obliegen Äußerungen und Entscheidungen zu Anfragen von Wettbewerbern."
Das Aufzuggeschäft steuert etwas weniger als die Hälfte zum Konzernergebnis bei und gilt als Perle des Mischkonzerns. Würden ihre Gewinne genauso bewertet werden wie jene der spezialisierten Konkurrenten Kone oder Schindler, so wäre die Sparte mehr wert als derzeit der gesamte Thyssenkrupp-Konzern.
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July 16, 2018 01:48 ET (05:48 GMT)
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