Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat im Parlament nur knapp eine weitere wichtige Abstimmung zu den künftigen Handelsbeziehungen nach dem Brexit überstanden. Ein Änderungsantrag von proeuropäischen Abgeordneten aus Mays eigener konservativer Partei wurde im Unterhaus laut AFP mit einer äußerst knappen Mehrheit von 307 zu 301 Stimmen abgelehnt. Der Änderungsantrag sah einen Verbleib Großbritanniens in einer Zollunion mit der EU vor, wenn kein Freihandelsabkommen mit der EU zustande kommen sollte. Wäre der Antrag angenommen worden, hätte dies gravierende Konsequenzen für Mays Brexit-Strategie gehabt und die Premierministerin weiter unter Druck gesetzt. Die Gegner des Antrags argumentierten, dieser hätte "massive Beschränkungen" für eine "unabhängige Handelspolitik" Großbritanniens nach dem Brexit zur Folge gehabt. Die gesamte Gesetzesvorlage zu den Handelsbeziehungen passierte das Unterhaus am Dienstag mit 317 zu 286 Stimmen und geht nun ins Oberhaus, bevor sie zur endgültigen Abstimmung erneut dem Unterhaus vorgelegt wird.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 SE/Telefon AB LM Ericsson, Ergebnis 2Q
08:00 GB/Easyjet plc, Ergebnis 3Q
12:55 US/Morgan Stanley, Ergebnis 2Q
13:45 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 2Q
22:05 US/American Express Co, Ergebnis 2Q
22:08 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 2Q
22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 2Q
22:15 US/Ebay Inc, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Creditshelf AG, Ende der Zeichnungsfrist (Bekanntgabe Ausgabepreis)
DIVIDENDENABSCHLAG
Cropenergies 0,25 EUR SHS Viveon 0,06 EUR
KONJUNKTUR
-GB 10:30 Verbraucherpreise Juni PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,6% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+2,4% gg Vj -EU 11:00 Verbraucherpreise Juni Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,0% gg Vj Vorabschätzung: +2,0% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+1,9% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,0% gg Vj Vorabschätzung: +1,0% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+1,1% gg Vj -US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juni Baubeginne PROGNOSE: -2,2% gg Vm zuvor: +5,0% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +2,2% gg Vm zuvor: -4,6% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestände (Woche) 20:00 Fed, Beige Book
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:15 DK/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2020 (offenes Volumen) Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2027 (offenes Volumen) 11:30 DE/Auktion 1,25-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit August 2048 im Volumen von 1 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.813,80 0,09 Nikkei-225 22.854,26 0,69 Schanghai-Composite 2.813,06 0,53 DAX 12.661,54 0,80 DAX-Future 12.693,00 0,95 XDAX 12.705,92 0,94 MDAX 26.681,47 0,75 TecDAX 2.851,64 0,34 EuroStoxx50 3.457,50 0,24 Stoxx50 3.077,17 0,11 Dow-Jones 25.119,89 0,22 S&P-500-Index 2.809,55 0,40 Nasdaq-Comp. 7.855,12 0,63 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 162,77% +7
ÜBERSICHT RENDITEN ANLEIHEMARKT
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 Jahre -0,64 -0,64 -0,03 Deutschland 10 Jahre 0,28 0,28 -0,15 USA 2 Jahre 2,62 2,61 0,72 USA 10 Jahre 2,87 2,86 0,45 Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01 Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Börsen in Europa werden mit einem freundlichen Handelsstart erwartet. Unterstützung bekommen die Aktienindizes zum einen von der Wall Street, dort erreichte der Nasdaq-Composite ein neuerliches Allzeithoch. Zudem stützt ein Euro, der seit Dienstagmittag zur Schwäche tendiert. Am Morgen notiert der Euro bei 1,1643 Dollar. Die Berichtssaison hat bisher nicht negativ überrascht und sollte daher weiter stützend wirken. Charttechnisch hat sich das Bild für den DAX deutlich verbessert. Zum einen hat er den Widerstand bei 12.5620 Punkten aufgelöst. Das Doppeltop aus Mai Juni wurde zudem abgearbeitet. Nun nähert sich der Index der 200-Tageslinie an, die aktuell bei 12.777 Punkten verläuft. Diese gilt nun als nächste Hürde auf dem Weg nach oben.
Rückblick: Gut behauptet - Die allmählich Fahrt aufnehmende Berichtssaison lieferte Impulse nur für Einzelwerte. Ansonsten hielten sich die Anleger mit dem schwelenden Handelskonflikt zurück. Die Geschäftszahlen von Casino Guichard-Perrachon wurden positiv aufgenommen, die Aktien stiegen in Paris um 3,2 Prozent. Nach überzeugenden Geschäftszahlen und einer Anhebung des Ausblicks stiegen Tom Tom um 7,3 Prozent. Finnair brachen dagegen gut 15 Prozent ein. Der Ölpreisanstieg dürfte das Ergebnis besonders im zweiten Halbjahr belasten, warnte die Fluggesellschaft.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Nachdem der Handel über weite Strecken ereignislos verlaufen war, zog der Index am Nachmittag kräftig an. Stützend wirkte ein Anstieg über die Widerstandszone von 12.550 bis 12.620 Punkten, der Anschlusskäufe auslöste. Fundamental gab es hingegen keine wirklich kurstreibenden Nachrichten. Thyssenkrupp stiegen um 9,1 Prozent. Nach CEO Hiesinger nahm nun Aufsichtsratschef Ulrich Lehner den Hut. Für Jefferies ist eine aggressive Restrukturierung des Unternehmens nun wahrscheinlicher geworden. Evonik machten nach der Erhöhung des EBITDA-Ausblicks für 2018 einen Satz von 4,4 Prozent nach oben. Aber auch die Geschäftszahlen für das zweite Quartal überzeugten, hieß es. Covestro stiegen im Windschatten um 3,1 Prozent und Lanxess 1,7 Prozent. Nach guten Geschäftszahlen ging es für den Automobilzulieferer Hella 4,5 Prozent nach oben. Ein Großauftrag verhalf der Manz-Aktie zu einem Plus von 2,9 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
In einem insgesamt festeren Markt zeigten Scout24 keine Reaktion auf die Übernahme der Kreditplattform Finanzcheck. Auch die Aktie von TLG Immobilien bewegte sich kaum, nachdem zwei neue Vorstandsmitglieder bestellt worden waren.
USA / WALL STREET
Gut behauptet - Nach kleinen Verlusten zum Start schafften die US-Börsen den Dreh ins Plus. Teilnehmer verwiesen auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der Ängste vor einem zu straffen Kurs seines Hauses besänftigt hatte. Die Berichtssaison wartete derweil mit durchwachsenen Ergebnissen auf. Die Technologiebörse Nasdaq lief dem Markt voraus, wobei der Nasdaq-Composite ein neuerliches Allzeithoch erreichte. Geschäftszahlen veröffentlichten unter anderem Unitedhealth, Johnson & Johnson (J&J) sowie Goldman Sachs. Goldman hatte zwar mit Einnahmen und Gewinn die Erwartungen übertroffen, doch bemängelten Beobachter das schwache Abschneiden des Aktienhandels. Die Aktie verlor 0,2 Prozent. Die Geschäftszahlen von Unitedhealth wurden ebenfalls negativ aufgenommen; die Aktie fiel um 2,6 Prozent. J&J stiegen dagegen um 3,5 Prozent. Netflix hatte Geschäftszahlen vorgelegt, die gar nicht gut ankamen. Die Aktie sackte um 5,2 Prozent ab, lag damit aber nach Verlusten von zwischenzeitlich rund 14 Prozent klar über dem Tagestief. Nach einer Abstufung durch Evercore gaben Intel-Aktien um 0,5 Prozent nach.
Am Anleihemarkt bauten die am Vortag deutlich gestiegenen Renditen ihre Gewinne leicht aus. Zehnjährige Titel rentierten 1 Basispunkt höher bei 2,86 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 18.05 Uhr EUR/USD 1,1645 -0,1% 1,1659 1,1663 EUR/JPY 131,57 -0,0% 131,63 131,59 EUR/CHF 1,1660 -0,0% 1,1662 1,1653 GBP/EUR 1,1255 -0,0% 1,1418 1,1279 USD/JPY 112,98 +0,1% 112,91 112,82 GBP/USD 1,3106 -0,1% 1,3114 1,3156 Bitcoin BTC/USD 7.420,68 +0,9% 7.353,91 6.768,95
Am Devisenmarkt zeigte der Dollar Stärke, insbesondere im Gefolge der Äußerungen von Fed-Chef Powell. Während am Aktienmarkt eher die taubenhaften Töne herausgelesen wurden, war es am Devisenmarkt umgekehrt. Vor allem Powells Zuversicht beim Blick auf die US-Ökonomie stützte den Dollar. Der Euro war zwar im Tageshoch bis auf 1,1745 Dollar gestiegen, kam dann aber zurück und notierte bei rund 1,1660 Dollar.
Der Dollar baut seine Aufschläge im asiatisch geprägten Geschäft am Morgen aus. Erneut werden die Aussagen von Powell über die positive Verfassung der US-Konjunktur zur Erklärung bemüht. Der breit aufgestellte WSJ-Dollarindex steigt um 0,1 Prozent. Zum Yen hat der Greenback seit Dienstag 0,5 Prozent zugelegt, die US-Devise bewegt sich hier auf dem höchsten Niveau seit Anfang Januar. Der Yen wird dabei gleich von zwei Seiten in die Zange genommen. Zum einen marschiert die Fed bei ihrer Straffung der Geldpolitik voran, während in Japan kurzfristig kein Ende der ultralockeren Geldpolitik in Sicht ist. Zum anderen gilt der Yen als ein Verlierer des Handelsstreits zwischen den USA und China. Denn der US-Protektionismus beeinträchtigt die globalen Lieferketten japanischer Unternehmen und dürfte so das Wachstum in Japan bremsen, heißt es im Handel.
ROHSTOFFE
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July 18, 2018 01:35 ET (05:35 GMT)
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