DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Japan ist im zweiten Quartal wieder gewachsen, nachdem die Wirtschaft des Landes zu Jahresbeginn eingeknickt war. Für April bis Juni wurde ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von annualisiert 1,9 Prozent gemeldet. Für das erste Quartal ergab sich revidiert eine Kontraktion um 0,9 Prozent. Barclays-Analyst Tetsufumi Yamakawa sagte, die jüngsten Zahlen zeigten, dass die Schwäche zu Jahresbeginn nur zeitweise gewesen sei und nicht der Beginn einer Abwärtsentwicklung. Der private Konsum, der für 60 Prozent des BIP steht, legte im zweiten Quartal um 0,7 Prozent zu. Negative Faktoren wie ein Preisanstieg bei verderblichen Lebensmitteln oder starker Schneefall, blieben aus. Volkswirt Takuji Aida von der Societe Generale sagte, die Ausgaben der Verbraucher dürften weiter steigen, da sich die Löhne gut entwickelten und es dank guter Unternehmensgewinne im Sommer Bonuszahlungen gegeben habe.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise Juli PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 14:30 Realeinkommen Juli
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.846,60 -0,25% Nikkei-225 22.343,09 -1,13% Hang-Seng-Index 28.305,81 -1,05% Kospi 2.284,45 -0,84% Shanghai-Composite 2.779,49 -0,53% S&P/ASX 200 6.289,10 -0,14%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die asiatischen Börsen notieren am Freitag mehrheitlich im Minus, wobei sich die Abschläge allerdings meist in Grenzen halten. Neben den wenig inspirierenden Vorgaben von der Wall Street werden die geopolitischen Sorgen als Grund für die etwas eingetrübte Stimmung genannt. Vor allem der weiter schwelende Handelskonflikt lastet auf den Märkten. Quer über die Börsen der Region stehen Öl- und Energiewerte wegen gesunkener Ölpreise unter Druck. Die Preise können sich vom Rückschlag am Mittwoch nicht erholen. Am genannten Tag hatten unerwartet hohe US-Lagerbestände die Preise stark gedrückt. In Tokio fallen Inpex um 3,6 Prozent, in Sydney Oil Search um 2 Prozent und Woodside Petroleum um 1 Prozent. In Tokio sinkt der Nikei-225-Index. Er profitiert nicht davon, die japanische Wirtschaftsleistung sich im abgelaufenen Quartal besser entwickelt hat als erwartet. Das BIP stieg in den Monaten April bis Juni um 0,5 Prozent, während Experten lediglich mit 0,3 Prozent gerechnet hatten. Gegenwind für Aktien kommt vom Yen, der nach den guten BIP-Daten gegen den Dollar steigt. Unter den Einzelwerten fallen Nintendo um 1 Prozent. Halbleiterwerte leiden unter einer Abwertung der US-Chipwerte durch Morgan Stanley. Advantest verlieren 4,5 und Tokyo Elektron 3,6 Prozent. Auch an den chinesischen Börsen geht es leicht abwärts. In Schanghai können die zuletzt abverkauften und nun fest notierenden Immobilienwerte nicht verhindern, dass der Leitindex 0,2 Prozent nachgibt - verglichen mit dem heftigen Auf und Ab in dieser Woche ist dies indes eine winzige Veränderung. In Hongkong verliert der Leitindex 0,5 Prozent nachdem es vier Tage in Folge aufwärts gegangen war. Auch hier sind Immobilienwerte gesucht mit jeweils über zweiprozentigen Aufschlägen bei CR Land und Country Garden. Dagegen werden Technologiewerte verkauft, voran Tencent, die 0,8 Prozent einbüßen. Am koreanischen Markt in Seoul geht es mit 0,8 Prozent deutlicher nach unten, belastet von einem 3,5-prozentigen Minus bei Samsung Electronics. Das neu präsentierte Smartphone Samsung Galaxy Note 9 sei auf eine eher verhaltene Reaktion gestoßen, heißt es. Laut Experten ist das Modell "nicht so neu" wie erhofft.
US-NACHBÖRSE
Die Aktie des Medienkonzern News Corp stand am Donnerstag nachbörslich unter Druck, nachdem das Unternehmen über das abgelaufene Quartal berichtet hatte. Die Konsolidierung australischer Fernsehaktivitäten hat dem Konzern im vierten Geschäftsquartal zwar einen Umsatzschub, jedoch auch einen Nettoverlust beschert. Die Transaktion ließ den Umsatz um 29 Prozent auf 2,69 Milliarden US-Dollar steigen, während Kosten im Zusammenhang mit der Transaktion zu einem Nettoverlust von 372 Millionen Dollar beitrugen. Bereinigt um Sonderfaktoren erreichte der Gewinn je Aktie 8 Cent. Das war mehr als von Analysten mit 6 Cent erwartet. Die Aktie verlor auf nasdaq.com bis 18.34 Ortszeit um 2,3 Prozent auf 14,91 Dollar. Für Dropbox ging es sogar um 8,5 Prozent auf 31,51 Dollar nach unten. Zwar hat der Cloud-Anbieter mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, so lag zum Beispiel der Gewinn auf bereinigter Basis bei 48 Millionen Dollar oder 11 Cent je Aktie, während Experten lediglich mit 6 Cent gerechnet hatten. Doch wurde zugleich der Rücktritt des COO Dennis Woodside bekannt gegeben und zudem endet die Lockup-Periode im Anschluss an den Börsengang früher als erwartet. Außerdem hatte die Aktie tagsüber gut 9 Prozent zugelegt. Dagegen kletterten Universal Display um 10,5 Prozent auf 111,75 Dollar, nachdem der Hersteller organischer Leuchtdioden im zweiten Quartal einen unerwartet hohen Umsatz ausgewiesen hatte, während der Gewinn je Aktie die Erwartungen verfehlte. Die Aktie hatte in den vergangenen 12 Monaten über 13 Prozent verloren. Auch die Titel von Puma Biotechnology rückten nach Quartalszahlen vor. Das Unternehmen hat den Verlust deutlich verringert und schnitt damit besser ab als erwartet. Auch der Umsatz übertraf die Prognosen. Für die Aktie ging es um 16,4 Prozent auf 56,65 Dollar nach oben.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.509,23 -0,29 -74,52 3,20 S&P-500 2.853,58 -0,14 -4,12 6,73 Nasdaq-Comp. 7.891,78 0,04 3,46 14,32 Nasdaq-100 7.466,96 -0,03 -2,58 16,74 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 648 Mio 659 Mio Gewinner 1.469 1.350 Verlierer 1.449 1.559 Unverändert 142 148
Knapp behauptet - Die Indizes bewegten sich in engen Bahnen, S&P-500 und Nasdaq-Composite blieben knapp unter ihren Rekordhochs. Die Investoren hätten zwischen dem schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China auf der einen Seite sowie der gut verlaufenen US-Berichtssaison und der gesunden Weltkonjunktur auf der anderen Seite abgewogen, so ein Teilnehmer. Die Konjunkturdaten des Tages bestätigten derweil die robuste Wirtschaftslage in den USA. Für etwas Verunsicherung sorgten die neuen US-Sanktionen gegen Russland. Unter den Einzelwerten standen Rite Aid unter Druck, nachdem die Drogeriekette die Fusion mit dem Supermarktbetreiber Albertsons abgesagt hatte. Damit reagierten die Unternehmen auf die zunehmenden Proteste von Investoren. Rite Aid brachen um 11,5 Prozent ein. Die Dropbox-Aktie gewann nach besser als erwarteten Zahlen für das zweite Quartal 9,1 Prozent.
TREASURYS
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,65 -2,0 2,67 144,3 5 Jahre 2,81 -2,4 2,83 88,3 10 Jahre 2,92 -3,8 2,96 47,9
Am Anleihemarkt legten die Notierungen zu. Teilnehmer verwiesen auf etwas weniger als erwartet gestiegene US-Erzeugerpreise. Diese deuteten nicht auf eine weitere Beschleunigung bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hin. Am Markt wird derzeit von zwei weiteren Anhebungen bis zum Ende des Jahres ausgegangen. Bei der Auktion 30-jähriger Staatsanleihen blieb die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Die Rendite zehnjähriger Titel sank um 4 Basispunkte auf 2,92 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10:06 % YTD EUR/USD 1,1457 -0,6% 1,1528 1,1589 -4,6% EUR/JPY 127,11 -0,8% 128,09 128,67 -6,0% EUR/GBP 0,8945 -0,5% 0,8985 0,9017 +0,6% GBP/USD 1,2807 -0,2% 1,2829 1,2855 -5,3% USD/JPY 110,96 -0,1% 111,10 111,04 -1,5% USD/KRW 1128,80 +0,5% 1123,05 1118,84 +5,8% USD/CNY 6,8550 +0,5% 6,8210 6,8278 +5,4% USD/CNH 6,8632 +0,3% 6,8458 6,8294 +5,4% USD/HKD 7,8498 +0,0% 7,8497 7,8496 +0,5% AUD/USD 0,7329 -0,7% 0,7379 0,7419 -6,3% NZD/USD 0,6594 -0,4% 0,6621 0,6657 -7,1% Bitcoin BTC/USD 6.466,99 -2,2% 6.613,18 6.350,43 -52,7%
Der Dollar legte mit den jüngsten geopolitischen Entwicklungen und der Erwartung steigender US-Zinsen zu. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,1531 Dollar, nach gut 1,16 Dollar am Vorabend. Stark unter Druck standen Lira und Rubel. Die Lira fiel zum Dollar auf ein Rekordtief. Ursächlich ist der Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Pastor. Die USA hatten deswegen in der vergangenen Woche neue Sanktionen beschlossen. Die Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland setzte den Rubel unter Druck, der auf ein Zweijahrestief gegenüber dem Dollar abrutschte.
Die Lira verliert am frühen Freitag weiter an Boden und markiert neue Rekordtiefs. Der Dollar geht mit rund 5,71 Lira um, verglichen mit rund 5,55 am späten Donnerstag.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,67 66,81 -0,2% -0,14 +12,9% Brent/ICE 71,98 72,07 -0,1% -0,09 +12,2%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 10, 2018 01:50 ET (05:50 GMT)
Die Ölpreise konnten ihre anfängliche Erholung vom Einbruch am Mittwoch nicht halten und fielen erneut zurück. Die US-Sorte WTI verbilligte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 66,81 Dollar. Brent gab um 0,3 Prozent auf 72,07 Dollar nach. Auf der einen Seite lastet der Handelsstreit auf den Preisen, denn es gibt Befürchtungen, dass die chinesische Ölnachfrage zurückgehen könnte. Andererseits erhielt der Markt Unterstützung von Spekulationen, dass als Folge der US-Sanktionen gegen Iran weniger iranisches Öl auf den Markt kommen könnte.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.208,45 1.212,43 -0,3% -3,98 -7,3% Silber (Spot) 15,37 15,45 -0,5% -0,08 -9,2% Platin (Spot) 829,35 833,50 -0,5% -4,15 -10,8% Kupfer-Future 2,74 2,77 -0,9% -0,03 -17,9%
Der Goldpreis kam nach zuletzt zwei Handelstagen mit Aufschlägen leicht zurück. Zum US-Settlement fiel der Preis für die Feinunze um 0,1 Prozent auf 1.220 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles L. Evans, sieht in der starken Wirtschaft, der geringen Arbeitslosigkeit und der zunehmenden Teuerung Argumente für die US-Zentralbank, sich einer Normalisierung des Zinsumfeldes zu nähern. Er rechne damit, dass die Notenbank ihren Leitzins dieses Jahr noch mindestens einmal erhöhen werde und offen für zwei Zinsschritte sei.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
August 10, 2018 01:50 ET (05:50 GMT)
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