Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index steigt im August stärker als erwartet
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im August wesentlich besser entwickelt als erwartet. Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf minus 13,7 Punkte von minus 24,7 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen lediglich eine Steigerung auf minus 20,0 vorausgesagt.
Deutsches Wirtschaftswachstum dürfte 2018 unter 2 Prozent bleiben
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich im zweiten Quartal 2018 etwas deutlicher als erwartet beschleunigt und ist auch im ersten Quartal etwas höher als bislang angenommen gewesen. Gleichwohl reagieren Volkswirte eher zurückhaltend auf die Daten und rechnen für 2018 insgesamt mit mit einer spürbaren Wachstumsabschwächung. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Juni um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
DIHK sieht noch "keine Entwarnung" beim BIP
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich trotz der jüngsten Wachstumsdaten für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) zurückhaltend zu den Konjunkturaussichten gezeigt. "Die Wachstumsdynamik hat sich nach dem schwächeren Jahresstart wieder leicht beschleunigt. Konsum und Bauboom stützen im Inland weiter", konstatierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Eine Entwarnung ist das aber keinesfalls."
Bundesregierung: Konjunktur trotz außenwirtschaftlicher Unwägbarkeiten robust
Die Bundesregierung hat nach den jüngsten Wachstumsdaten für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) die gute Verfassung der deutschen Wirtschaft betont. "Die deutsche Konjunktur zeigt sich trotz außenwirtschaftlicher Unwägbarkeiten robust", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem aktuellen Monatsbericht. "Der Aufschwung setzt sich im Zuge binnenwirtschaftlicher Impulse und einer stärkeren Investitionstätigkeit im zweiten Quartal leicht beschleunigt fort."
Euroraum-BIP steigt im zweiten Quartal um 0,4 Prozent
Das Wirtschaftswachstum des Euroraums hat sich im zweiten Quartal 2018 entgegen den bisherigen Annahmen nicht abgeschwächt. Wie Eurostat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent und lag um 2,2 (erstes Quartal: 2,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Volkswirte hatten eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung prognostiziert - nämlich Wachstumsraten von 0,3 und 2,1 Prozent.
Industrie in der Eurozone drosselt Produktion spürbar
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Juni merklich gedrosselt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, fiel die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet.
Erdogan kündigt Boykott von elektronischen Geräten aus den USA an
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat als Reaktion auf Sanktionen aus Washington einen "Boykott" elektronischer Geräte aus den USA angekündigt. Die USA hätten iPhones, doch "auf der anderen Seite" gebe es Samsung, sagte Erdogan im türkischen Fernsehen. Die Türkei und die USA stecken derzeit in einem tiefen Konflikt, der die türkische Währung massiv belastet.
Fratzscher sieht IWF als "letzten Rettungsanker" in der Lira-Krise
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat ein Einschreiten des Internationalen Währungsfonds (IWF) als Lösung für die Krise der türkischen Lira ins Spiel gebracht. "Der Internationale Währungsfonds ist der letzte Rettungsanker für Ankara", sagte Fratzscher der Passauer Neuen Presse. "Wenn das Land Notkredite braucht - und darauf deutet vieles hin -, bleibt Erdogan keine andere Wahl, als den IWF um Hilfe zu bitten."
Indische Rupie fällt auf Allzeittief
Die indische Rupie ist am Dienstag auf ein neues Allzeittief gestürzt. Der US-Dollar kletterte in der Spitze bis auf 70,09 Rupien. Aktuell geht der Greenback bei 69,93 Rupien um. Trotz dieser moderaten Erholung der indischen Währung im Anschluss an den neuen Tiefstwert bleibt die Rupie das Schlusslicht aller Währungen in Asien im laufenden Jahr. Analysten rechnen kurzfristig mit einer weiteren Abwertung der Rupie. In den kommenden Sitzungen könnte der US-Dollar bis auf 70,60 Rupien aufwerten. Die Rupie hat seit Jahresbeginn 9,5 Prozent an Wert eingebüßt.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität kaum verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft wenig verändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 2,738 Milliarden Euro nach 2,748 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 25 (Vorwoche: 26) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 10 Millionen Euro weniger EZB-Liquidität.
Rekordzahl von EU-Bürgern verlässt Großbritannien
Die Zahl der Arbeitnehmer in Großbritannien aus der Europäischen Union hat im zweiten Quartal 2018 den stärksten Rückgang verzeichnet, der jemals registriert wurde. Daran zeigt sich, wie stark der Brexit die Attraktivität Großbritanniens für europäische Bürger vermindert hat. Im zweiten Quartal waren 2,3 Millionen EU-Bürger in Großbritannien beschäftigt, 86.000 weniger als ein Jahr zuvor. Das ist der größte jährliche Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997, teilte das Statistikamt mit.
Anti-Terror-Polizei leitet Ermittlungen nach Vorfall vor Parlament in London
Die britische Anti-Terror-Polizei übernimmt die Ermittlungen im Fall des Autofahrers, der sein Fahrzeug am Dienstagmorgen in die Absperrungen vor dem Parlamentsgebäude in London gelenkt hat. Die Londoner Polizeibehörde Metropolitan Police schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie ermittle weiter in alle Richtungen, das Kommando zur Terrorbekämpfung übernehme dennoch die Leitung der Untersuchung.
Altmaier legt Aktionsplan für schnellen Stromnetzausbau vor
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will mit einer Doppelstrategie gegen den lahmenden Ausbau der Stromnetze vorgehen. Zum einen soll der Netzausbau durch besseres Controlling und die Vereinfachung von Planungsverfahren beschleunigt werden, wie der Politiker bei der Vorstellung seines "Aktionsplans Stromnetz" erklärte.
Wien löst Melbourne als "lebenswerteste Stadt der Welt" ab
Österreichs Hauptstadt Wien hat die australische Metropole Melbourne laut einer britischen Studie als lebenswerteste Stadt der Welt abgelöst. In der jährlich erscheinenden Rangliste der Economist Intelligence Unit (EIU) folgt das japanische Osaka auf Platz drei. Es ist das erste Mal, dass eine europäische Stadt die Liste anführt. Damit endet die Erfolgserie Melbournes, das den Titel die vergangenen sieben Jahre innehatte.
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande BIP 2Q +0,7% gg Vorquartal - CBS
Niederlande BIP 2Q +2,9% gg Vorjahr - CBS
DJG/DJN/AFP/apo
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August 14, 2018 07:31 ET (11:31 GMT)
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