Schon vor gut einem Jahr hatten wir die Schaltbau AG als möglichen Turnaround-Kandidaten beurteilt. Unser einstiger Favorit, den wir zwischen 2009 und 2016 mit über 220 % Performance in der Empfehlungsliste führten, war vor zwei Jahren aufgrund von operativen Problemen und Querelen auf der Vorstandsebene in heftige Turbulenzen geraten. Mit neuer Strategie und Unternehmensleitung hat sich der Systemanbieter für Bus und Bahn aber gefangen und lockt nun mit spekulativem Kurspotenzial.
Denn die Strukturprobleme, die dem Münchner Konzern seinerzeit die Zahlen verhagelt hatten, sind inzwischen weitgehend bereinigt. Allem voran wurde der schwächelnde Geschäftsbereich der stationären Verkehrstechnik gesundgeschrumpft, mit dem sich der Konzern in der Vergangenheit allerlei Ertragsrisiken aus Großprojekten eingehandelt hatte. Nachdem die defizitäre Pintsch Bubenzer-Gruppe im März veräußert und der Teilkonzern Schaltbau Sepsa zum Verkauf gestellt wurde, machen die fortgeführten Aktivitäten inzwischen nur noch 15 % der Konzernerlöse und damit etwa halb so viel wie noch vor drei Jahren aus. Mit dem Verkaufserlös sowie zwei Kapitalerhöhungen im letzten und Anfang dieses Jahres wurde zudem die Finanzlage stabilisiert. War die Eigenkapitalquote Ende 2017 auf 15 % abgesackt, so hat sie sich mittlerweile auf 27 % erholt, während die Finanzschulden um ein Drittel auf 106,5 Mio. Euro reduziert wurden.
Aber auch operativ hat der Konzern seine Hausaufgaben gemacht. So wurden die beiden anderen, wachstumsträchtigeren Geschäftsbereiche Mobile Verkehrstechnik und Komponenten konsequent weiter ausgebaut und setzen aktuell gut ein Viertel mehr um als zu Beginn der Krise. Getrieben davon konnte der Konzernerlös im ersten Halbjahr 2018 ...
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