Der Hedgefonds Elliott hat etwas für seine
Verhältnisse Untypisches getan: Er hat die anderen Aktionäre des
schwächelnden Telekommunikationskonzerns Telecom Italia
Elliott hatte Anfang Mai den Machtkampf gegen Großaktionär Vivendi
Erst Anfang September hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise geschrieben, der Hedgefonds des US-Investors Paul Singer würde am Stuhl des von Vivendi installierten Vorstandschef Amos Genish sägen. Elliott-Vertreter im Verwaltungsrat bemängelten fehlende Fortschritte bei Genishs Vorhaben, den früheren Staatsmonopolisten auf dem italienischen Telekommarkt zu sanieren. Vivendi stellte sich hingegen hinter den Manager, der bislang die Forderungen Elliotts abgewehrt hat, die Festnetzsparte abzuspalten und einen Teil seiner Strommasten zu verkaufen.
Aktionäre sollten dem Verwaltungsrat nun die Zeit geben, "um Wert zu schaffen", so Elliott, wobei der Hedgefonds darauf hin wies, dass die Strategie von Telecom Italia von Vivendi komme und von dem französischen Konzern gestützte Managern umgesetzt werde.
Genish versucht seit gut einem Jahr, bei der schwächelnden Telecom Italia das Ruder herumzureißen. Mit mäßigem Erfolg: Der Aktienkurs hat seit seinem Amtsantritt rund ein Drittel als Wert verloren. Seit 2013 hat der frühere Staatskonzern keine Dividende mehr gezahlt.
Vivendi hatte vergangene Woche erklärt, der Konzern sei "tief beunruhigt" über das "desaströse Management" bei Telecom Italia, seit Elliott die Kontrolle über den Verwaltungsrat übernommen habe. Ein Auslöser für Elliott, jetzt zurückzuschlagen und dem Großaktionär seinerseits kurzfristiges Denken vorzuwerfen. Vivendi habe den Vorstandsvorsitzenden installiert und sowohl er als auch der Finanzvorstand blieben auf ihren Posten, so der Hedgefonds./nas/bgf/jha/
ISIN IT0003497168 FR0000127771
AXC0131 2018-09-10/12:38